Apple setzt auf Erneuerbare Energien

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Apple setzt auf Erneuerbare Energien: Die iCloud wird grün

Apple ist von Seiten der Umweltschützer angezählt worden. So hatte Greenpeace bemängelt, dass Apple wie auch andere große Cloud-Anbieter die riesigen Strommengen, die sie für ihre Rechenzentren benötigen, hauptsächlich aus Kohle- und Atomstrom beziehen. Es kam sogar zu Demonstrationen vor dem Apple-Firmensitz in Cupertino in Silicon Valley. 100.000 von Kunden protestierten weltweit.

Bei Apple hat man jetzt auf die Vorwürfe reagiert. Das Unternehmen will nun offen legen, wie sich der Strommix des iCloud-Rechenzentrums in Maiden, North Carolina, konkret zusammensetzt. Darüber hinaus will man noch 2012 auf Erneuerbare Energien umschwenken, um das Rechenzentrum mit Strom zu speisen.

Ökostrom © Eisenhans, fotolia.com
Ökostrom © Eisenhans, fotolia.com

IT-Riese plant eigene Solar- und Brennstoffzellenanlagen

Dafür plant der Computertechnologie-Riese, eigene Anlagen zu errichten, um die Stromversorgung nachhaltig und zugleich umweltverträglich zu sichern. Entstehen soll eine riesige Brennstoffzellenanlage für Biogas sowie zwei Anlagen zur Förderung von Solarenergie.

Bis Ende 2012 sollen 60 Prozent des benötigten Stroms aus diesen Anlagen stammen. Die restlichen 40 Prozent sollen zugekauft werden über regionale oder lokale Stromanbieter. 20 Megawatt Strom benötigt das Rechenzentrum für die iCloud in North Carolina insgesamt, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. 84 Millionen Kilowattstunden sollen allein die beiden Solaranlagen produzieren. Biogas soll weitere 40 Millionen Kilowattstunden beisteuern.

Weitere Apple-Standorte sollen folgen

Wenn das Datencenter fertig gestellt ist, dann bedeutet das gleichzeitig zwei Rekorde. Zum einen ist es nach seiner Errichtung in den USA das größte dieser Art, das sich in privater Hand befindet. Zum anderen will Apple damit auch weltweit das umweltfreundlichste Rechencenter schaffen.

Das Unternehmen will mit der Umstellung auf Erneuerbare Energien Verantwortung für die Umwelt beweisen und gleichzeitig negative Schlagzeilen abwenden. Und es soll nicht bei der Umrüstung dieses einen Rechencenters bleiben. Apple plant auch an den Standorten in Prineville, Oregon, und Newark, Kalifornien, einen Wechsel auf alternative Energiequellen. Vorgesehen sind ein Strommix aus Wasser- und Windkraft sowie geothermaler Energie.

Greenpeace will weiter nachhaken

An anderen Standorten, auch außerhalb der USA, hat Strom aus Erneuerbaren Energien übrigens schon längst Einzug gehalten. So werden die Niederlassungen im texanischen Austin ebenso mit grünem Strom versorgt wie die in Cork, Irland, und München – und das bereits seit zehn Jahren.

Bei Greenpeace wird diese Entwicklung mit einiger Zufriedenheit gesehen. Beendet sei die Arbeit damit aber nicht. Es sei ein wichtiger Schritt zu einer sauberen iCloud, allerdings sei noch viel mehr zu tun. Denn auch nach der Umstellung beziehe Apple immer noch einen großen Teil seines Gesamtstroms über den Energiekonzern Duke Energy. Und der wiederum nutzt vorwiegend Kohle- und Atomkraftwerken zur Stromerzeugung, obwohl er auch über Solaranlagen verfügt.

Apple solle seine Position als Großkunde nutzen und Duke Energy auffordern, mehr Strom aus regenerativen Quellen zu produzieren, so die Forderung von Greenpeace. Und auch andern Computertechnologie-Konzernen wie Microsoft und Amazon will Greenpeace, ökologisch gesehen, auf den Zahn fühlen. Sie sind nach Vorstellung der Umweltschützer die nächsten, die ihre Clouds säubern sollten.

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