Was ist Ökogas

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Was ist Ökogas?

Verbraucher haben durch Fortschritte in der Forschung und die Liberalisierung des Gasmarktes mittlerweile eine große Auswahl an Möglichkeiten, ihren Gasbedarf umweltschonend zu decken. Für den interessierten Gasnutzer ist es jedoch nicht einfach, den Überblick über die verschiedenen Angebote zu behalten. Neben dem fossilen Brennstoff Erdgas und dem aus Biomasse gewonnenen Biogas bieten einige Energieversorger auch Ökogas-Tarife an. Ökogas bezeichnet im Gegensatz zu Erdgas und Biogas keine eigenständige Gasform. Die gelieferte Energie stammt meist aus einer Mischung von Bio- und Erdgas, kann aber auch zu 100 % aus konventionellem Erdgas bestehen. Den Zusatz „Öko“ verdient es sich, weil das entstehende Kohlenstoffdioxid vom Gasanbieter neutralisiert wird.

Umweltfreundliche Heizung © zolwik, fotolia.com
Umweltfreundliche Heizung © zolwik, fotolia.com

Ziel: Eine neutrale Ökobilanz

Bei der Verbrennung des fossilen Brennstoffes Erdgas wird Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, das über Jahrmillionen in bzw. unter der Erde gebunden war. CO2 ist Hauptauslöser des Treibhauseffekts, doch ist die Nutzung von Erdgas im Vergleich zu anderen Energiequellen verhältnismäßig umweltschonend. Während ein Heizöl-Kessel bei einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh 4,7 Tonnen CO2 verbraucht, sind es bei einer erdgasbetriebenen Heizung nur 3,7 Tonnen. Das ist immer noch sehr viel, wenn man bedenkt, dass mehr als 18 Millionen Haushalte mit Erdgas heizen. Biogas ist daher dank der besseren Ökobilanz eine überlegenswerte Alternative, die jedoch von vielen Faktoren abhängig ist. Darüber hinaus ist es erst seit einigen Jahren möglich, Biogas so aufzubereiten, dass man es in das Erdgasnetz einspeisen kann. Ökogas-Anbieter berücksichtigen diese Faktoren und sorgen dafür, dass genau die Menge an CO2, die individuell durch den Verbrauch freigesetzt wurde, an anderer Stelle wieder gebunden wird. Das Ziel: eine ausgeglichene Ökobilanz und damit die Gewissheit für den Kunden, die Umwelt mit seinem Gasverbrauch nicht unnötig zu belasten.

Der Ökogas-Tarif soll für den Ausgleich der CO2-Emissionen sorgen
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Viele Wege führen zur CO2-Neutralität

CO2-Neutral © XtravaganT, fotolia.com
CO2-Neutral © XtravaganT, fotolia.com

Wie der Gasversorger für die CO2-Neutralität sorgt, ist ihm aufgrund von fehlenden verbindlichen Definitionen weitgehend selbst überlassen. Die meisten Ökogas-Anbieter am Markt haben sich für eine der folgenden Möglichkeiten entschieden:

  • Kompensation durch Aufforstung: Pflanzen und Bäume brauchen Kohlendioxid für ihren Stoffwechsel und binden es damit auf natürliche Weise. Durch Pflanzung neuer Bäume soll das freigesetzte CO2 wieder ausgeglichen oder der Wert idealerweise sogar gesenkt werden.
  • Förderung regenerativer Energien: Der Anbieter verpflichtet sich, die zusätzlichen Einnahmen durch den Ökogas-Tarif in Projekte und Anlagen zu investieren, die umweltschonende Technologien erforschen oder anwenden. Dies können beispielsweise Wind- oder Wasserkraftanlagen sein.
  • Finanzieller Ausgleich durch Emissionszertifikate: Emissionsrechte verbriefen symbolisch eine bestimmte Menge an schädlichen Treibhausgasen und werden auf Märkten gehandelt. Durch den Kauf eines Zertifikats erwirbt man das Recht, eine Tonne CO2 freisetzen zu dürfen. Der Erlös fließt in Klimaschutzprojekte und andere Umweltschutzmaßnahmen.
Ökogas Anbieter gleichen CO2-Emmissionen aus
Ökogas Anbieter gleichen CO2-Emmissionen aus

Qualitative Auswahl des Anbieters wichtig

Die Auswahl an Gasversorgern ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Umso wichtiger ist es, auf die Seriosität und die Transparenz des Anbieters zu achten, wenn man sich für einen Ökogas-Tarif interessiert. Besonderes Augenmerk sollte man darauf legen, ob der Tarif von einer unabhängigen Stelle überprüft und zertifiziert ist bzw. mit einem Gütesiegel ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus sollte der Versorger nachweisen können, welche Projekte er konkret unterstützt. Während manche Anbieter Projekte in ihrer Region fördern, legen andere den Schwerpunkt auf Entwicklungsländer, um über den Umweltschutz hinaus einen zusätzlichen Hilfsbeitrag zu leisten. Ein allgemeingültiges Siegel, das mit dem Bio-Siegel bei Lebensmitteln vergleichbar wäre, gibt es nicht. Jedoch können Sie auf einige Zertifizierungen achten, die explizit auf die Nachhaltigkeit verweisen. Ein strenges Siegel ist das Biogaslabel der Umweltverbände. Gemeinnützige Umweltverbände sorgen hier für eine unabhängige Überprüfung des gelieferten Gases. Die Energie muss zu mindestens 10 Prozent aus Biogas bestehen. Nur bestimmte Rohstoffe dürfen zur Herstellung des Biogases zum Einsatz kommen. Außerdem prüfen TÜV Süd, TÜV Nord und TÜV Rheinland, ob die vorgegebenen Kriterien von den Anbietern eingehalten werden. Wir haben in einer Tabelle zusammengefasst, welche Gasanbieter Ökogas und Biogas Tarife im Programm haben.

Herkunft und Zusammensetzung des Gases beachten

Auch wenn der Kohlendioxidausstoß bei Ökogas-Tarifen rechnerisch ausgeglichen wird, ist es besser, unnötigen CO2-Ausstoß zu vermeiden. In der Ausgestaltung der Tarife gibt es in dieser Hinsicht signifikante Unterschiede. Besteht das gelieferte Gas zu 100 % aus Erdgas, ist die Ökobilanz am schlechtesten, da sowohl die Emissionen bei der Förderung als auch beim Transport und der Verbrennung einbezogen werden müssen. Die meisten Anbieter mischen dem Erdgas einen bestimmten Anteil an Biogas bei, in der Regel zwischen fünf und 20 %. Darüber hinaus gibt es vereinzelt Anbieter, die 100 % Biogas liefern. In der Ökobilanz schneiden diese Tarife mit Abstand am besten ab, preislich sind sie aber kaum konkurrenzfähig. Generell verbrennt Erdgas wesentlich umweltfreundlicher als viele andere Energieträger, sodass die Entscheidung für einen Erd-, Bio- oder Ökogas-Tarif letztlich auch eine Frage des Preises und der individuellen Einstellung ist.

Biogasanlage © Countrypixel, fotolia.com
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