Energiewende: Regierung und Experten gehen von stark steigendem Strompreis aus

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Regierung und Experten befürchten starke Strompreiserhöhungen

Fachleute und Experten sind sich selten so einig wie in der Prognose, dass der Strompreis weiter steigen wird. Betrachtet man die Strompreisentwicklung in den vergangenen zehn Jahren, verwundert die Voraussage kaum. Seit dem Jahr 2000 hat sich der durchschnittliche Strompreis für Privathaushalte in Deutschland Jahr für Jahr verteuert. Die Frage im Hinblick auf Strompreissteigerungen ist also nicht ob, sondern wie viel.

Stromkosten © gourmecana, fotolia.com

Für Aufsehen sorgte in diesem Zusammenhang nun eine Berechnung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi), auf die sich das Magazin „Der Spiegel“ berief. Demnach könnte der Strompreis auf längere Sicht um bis zu fünf Cent pro Kilowattstunde steigen. Zunächst geht das Ministerium von moderaten Steigerungen zwischen 0,5 und 1,5 Cent aus.

Das wirtschaftsnahe Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung kommt eigenen Berechnungen zufolge ebenfalls auf einen Mehrbetrag in Höhe von 5 Cent. Wie es weiter heißt, könnte es in einem Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden zu jährlichen Mehrkosten von bis zu 175 Euro kommen. Auch die Deutsche Energie-Agentur schlägt in die gleiche Kerbe. In einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ im April dieses Jahres rechnete der Geschäftsführer Stephan Kohler mit 4,5 Cent Mehrkosten bis zum Jahr 2020 – weit mehr, als vermutlich die meisten Menschen in Deutschland freiwillig für die Energiewende opfern würden. Offiziell dagegen hält das BMWi nach wie vor 30 bis 40 Euro Mehrkosten im Jahr für einen Vier-Personen-Haushalt für realistisch.

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Als Begründung für die Preissteigerungen werden in den meisten Fällen der Ausbau regenerativer Energien, die Förderung neuer Technologien sowie der Netzausbau und der Photovoltaik-Boom genannt. Es ist unbestritten, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien nicht umsonst zu haben ist. Auf der anderen Seite sollten sich Verbraucher nicht allzu sehr von den immer neuen Schätzungen verunsichern lassen. Oftmals werden nämlich Äpfel mit Birnen verglichen.

Atomstrom und Ökostrom kommen am Ende zwar beide aus der Steckdose, aber bei Kosten und Nutzen gibt es erhebliche Unterschiede, die kaum seriös gegeneinander aufgerechnet werden können. Dabei spielt nicht nur der ideelle Wert von Ökostrom bei vielen Menschen, die Mehrkosten für Ökostrom gerne zahlen, eine Rolle. Vergessen werden oftmals die vielen Milliarden Euro, die Atomstrom zwar verursacht, die jedoch nicht in den Strompreis einfließen. Beispielsweise kommt für die Atommülltransporte in der Regel der Steuerzahler auf. Die Suche und Finanzierung von Endlagern, für die es bis heute keine vernünftige Lösung gibt, wird auch nicht kostenfrei sein.

Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Politik und Wirtschaft haben immer Möglichkeiten, bei nicht erwünschten Entwicklungen wie einem zu stark steigenden Strompreis gegenzusteuern. Darüber hinaus sollte der langfristige Nutzen gesehen werden. Neben einer Schonung natürlicher Ressourcen und einer lebenswerteren Umwelt eröffnet die Energiewende viele Möglichkeiten, Technologieführer in entsprechenden Spezialdisziplinen zu werden. Entscheiden sich andere Länder für eine ähnlich nachhaltige Politik, ist Deutschland mit seiner großen Erfahrung und dem technischen Know-how in einer guten Position. Dass die Branche der erneuerbaren Energien durch den Boom viele neue Arbeitsplätze schafft, konnte bereits in den vergangenen Jahren beobachtet werden.

Als Verbraucher haben Sie eine nicht zu unterschätzende Marktmacht. Ihre persönliche Energiewende ist möglich, und in den meisten Fällen können Sie dabei sogar Geld sparen. Nutzen Sie unseren Strom-Tarifvergleich und informieren Sie sich unverbindlich, wie viel Sie bei anderen Anbietern für Ihren Strom zahlen würden. Ob Sie sich für einen Ökostrom-Tarif entscheiden oder nicht: Die Erfahrung zeigt, dass überteuerte Preise schnell angepasst werden, wenn die Kunden weglaufen.

Lesen Sie hierzu auch unser Interview mit dem Pressesprecher von juwi: „Erneuerbare Energien haben eine strompreisdämpfende Wirkung“.

Hintergrundinformationen: Entwicklung der Strompreise

Bildquelle Agentur für erneuerbare Energien

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