Herkunft des Erdgas in Deutschland

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Gemäß den Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft stammten im Jahr 2010 lediglich elf Prozent des in Deutschland genutzten Erdgases aus Deutschland selber. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Anteil sogar um zwei Prozent. Der größte Teil des Gases, den deutsche Haushalte erhalten, stammt aus Europa. Hier liegt die Lieferung aus Russland mit 33 Prozent klar an der Spitze, aber auch das Erdgas aus Norwegen mit 29 Prozent, dessen Anteil in den nächsten Jahren deutlich gesteigert werden soll, und aus den Niederlanden mit 22 Prozent hat einen hohen Stellenwert.

Gasflamme © Ingo Bartussek, fotolia.com
Gasflamme © Ingo Bartussek, fotolia.com


Bildquelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft www.bdew.de

Wie kommt das Erdgas nach Deutschland?

Aufgrund der ständig steigenden Preise nimmt der Stellenwert von Erdgas immer weiter zu. Insgesamt soll es ca. 165 Billionen Kubikmeter Erdgasreserven geben, die sich auf den Nahen Osten, die GUS-Staaten, Amerika und Asien verteilen. Nur ein geringer Anteil stammt aus Westeuropa. Es ist davon auszugehen, dass diese Reserve problemlos noch für mehrere Jahrhunderte ausreichend ist. Deutschland ist auf die Versorgung aus europäischen Erdgasquellen angewiesen. Für eine sichere Belieferung sorgen rund 400.000 Kilometer lange Erdgasnetze, wobei auch die Belieferung mit Flüssig-Erdgas, beispielsweise mit Tankschiffen, an Bedeutung zunimmt. Hierdurch wären dann auch Erdgaslieferungen aus Nigeria, Ägypten oder Katar möglich.

Die Entwicklung des Erdgasnetzes

Ein besonderes Augenmerk wird derzeit auf den Bau der Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland gelegt. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2012 geplant. Im Anschluss daran sollen durch die Pipeline, die von Wyborg in Russland bis nach Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern geht, jedes Jahr rund 55 Milliarden Kubikmeter Gas nach Deutschland gelangen, um in ganz Europa ca. 26 Millionen Haushalte zu versorgen. Die Anteile an der Pipeline liegen zu 51 Prozent bei Gazprom, zu je 15,5 Prozent bei E.ON und Wintershall und zu je neun Prozent bei Gasunie und GDF Suez. Des Weiteren ist auch der Bau einer Pipeline aus der Türkei bis hin nach Österreich geplant. Nach aktuellen Angaben ist der Baubeginn jedoch erst für das Jahr 2013 geplant.

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