Ökostrom – der Osten liegt vor dem Westen

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Ökostrom – im Bundesländervergleich liegt der Osten vor dem Westen

Beim Thema Ökostrom kann sich der Westen vom Osten noch eine gute Scheibe abschneiden. Im Bundesländer Vergleich liegen die neuen Bundesländer bei Ökostrom nämlich klar vorne – und das nicht erst, seit grüner Strom durch die Energiewende in aller Munde ist. Das belegen jetzt Zahlen der Agentur für Erneuerbare Energien.

Ökostrom © Eisenhans, fotolia.com
Ökostrom © Eisenhans, fotolia.com

Mecklenburg-Vorpommern liegt an der Spitze

Demnach nutzten die Menschen im Osten bereits 2009 wesentlich häufiger Ökostrom als Verbraucher in den alten Bundesländern. Mecklenburg-Vorpommern liegt dabei an der Spitze. 51,8 Prozent des erzeugten Stroms stammen dort aus erneuerbaren Energien, der hauptsächlich aus Wind- und Bioenergieanlagen gewonnen wird.

In Thüringen liegt der Anteil bei 40,1 Prozent. Hier wird hauptsächlich Solar-Energie genutzt. In Sachsen-Anhalt werden 32,2 Prozent des Stromes mittels erneuerbarer Energien produziert. Erst an vierter Stelle taucht eines der alten Bundesländer in der Auswertung auf: Rheinland Pfalz erzeugt rund ein Drittel seines Stroms aus regenerativen Ressourcen. In Bayern, das Bundesland mit der größten Fläche, liegt der Ökostrom-Anteil bei 22 Prozent.

Die Berliner dagegen scheinen mit klimafreundlichem Strom nicht viel im Sinn zu haben. Sie liegen in der Untersuchung von 2009 mit einem Anteil von nur 2 Prozent auf dem letzten Platz. Bremen kommt im Ökostromvergleich auf 2,4 Prozent, das Saarland auf 4,9 Prozent und das einwohnerstärkste Bundesland Nordrhein-Westfalen nur auf 5,3 Prozent.


Bildquelle Förderal Erneuerbar

Schon vor der Energiewende hoher Ökostromanteil

Das Bemerkenswerte am Ergebnis von Mecklenburg-Vorpommern: Schon 2009, also zwei Jahre vor der Atom-Katastrophe von Fukushima und der darauffolgenden Energiewende in Deutschland, wurde in dem Bundesland vermehrt auf umweltfreundlichen Strom gesetzt. Offenbar haben die Einwohner dort schon seit längerem erkannt, dass Strom aus erneuerbaren Energien eine Alternative zum Atomstrom darstellt.

Interessant wäre zu sehen, wie sich diese Werte inzwischen verändert und inwiefern die westlichen Bundesländer mitgezogen haben in Sachen „grüner Strom“. Denn nach den Ereignissen in Japan vergleichen immer mehr Deutsche verschiedene Ökostromanbieter und wechseln häufiger als früher.

Westdeutsche würden mehr zahlen als Ostdeutsche

Die höhere bundesweite Akzeptanz wird auch durch eine Umfrage der „Leipziger Volkszeitung“ belegt, deren Ergebnisse Ende April 2011 veröffentlicht wurden. Demnach waren 96 Prozent der Deutschen der Meinung, die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien sei wichtig. Fünf Monate zuvor, im November 2010, waren es 93 Prozent. Nur die Hälfte der Ostdeutschen würde dafür aber auch tiefer in die Tasche greifen. Im Westen dagegen waren drei Viertel der Befragten bereit, für Ökostrom mehr zu zahlen. Wie sich das konkret auf die Preisbildung auswirkt, wird man sehen.

Auf der Internetseite Föderal Erneuerbar der Agentur für Erneuerbare Energien können Verbraucher sich informieren, wie sich „grüner Strom“ in Deutschland entwickelt, welche staatlichen Fördermaßnahmen es für die jeweiligen Bundesländer gibt und wie die gesetzlichen Vorgaben lauten. An der Agentur sind übrigens Verbände und Unternehmen beteiligt, die sich der Produktion erneuerbarer Energien widmen, sowie das Bundesumweltministerium.

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