Ökostrom Webhoster

Teilen:

Webhosting mit Ökostrom

Green Hosting © Goldencow Images, fotolia.com
Green Hosting © Goldencow Images, fotolia.com

KWH Preis – Ökostrom liegt im Trend. Dies haben auch die Webhoster erkannt, die durch die dauerhafte Bereitstellung von kompletten Rechenzentren mit unzähligen Servern naturgemäß einen sehr hohen Stromverbrauch aufweisen. Das die Kosten für den Strombezug auch einen nicht zu unterschätzender Kostenblog für einen Webhoster darstellt sollte klar sein. Trotzdem haben einige Webhoster ihren Strom auf Ökostrom umgestellt und setzten diese Tatsache geschickt in ihre Marketing- und Webestrategie ein.
Ökostrom ist jedoch nicht gleich Ökostrom. Vor allem Ökostrom, der als Herkunftsnachweis die RECS-Zertifikate verwendet hat nur eine geringe Umweltwirkung. RECS Zertifikate sind ein Nachweis für eine bestimmte Menge produzierten Ökostroms, der unabhängig vom eigentlich erzeugten Strom gehandelt werden kann, z.B. an der Leipziger Strombörse. Da es momentan noch eine Überkapazität von solchen Zertifikaten gibt, können Stromanbieter diese Zertifikate sehr billig einkaufen. Mit diesen Zertifikaten ausgestattet kann Kohle- oder Atomstrom preiswert zu Ökostrom umetikettiert werden. Weitere Infos können Sie hier abrufen: RECS-Zertifikate.

Bei Ökostrom ist deshalb ein Herkunftsnachweis und ein anerkanntes Ökostromsiegel zu empfehlen. Unabhängige Ökostromanbieter wie Greenpeace Energy oder LichtBlick achten darauf, dass ihr Strombezug zur Schaffung von neuen Anlagen zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien führt. Wir haben den Ökostrom der Webhoster genauer unter die Lupe genommen.

Tipp: Sollten Sie sich für einen Ökostrom Hoster entscheiden können Sie auch unserem Button „Wir setzten auf grünen Strom“ einbinden und ihren Lesern damit zeigen, dass Sie auf Ökostrom setzen.

Webhoster mit Ökostrom

Webhoster 1 & 1

Die 1&1 Rechenzentren werden mit Strom aus regenerativen Energiequellen betrieben. Den „grünen Strom“ bezieht 1&1 von den Stadtwerken Karlsruhe. Als Herkunftsnachweis dienen leider die in der Kritik stehenden RECS Zertifikate. Zusätzlich kann aber auch ein Siegel des TÜV vorgewiesen werden, so dass die Ökostrombemühungen von 1 & 1 insgesamt als zufriedenstellend eingestuft werden können. Laut 1 & 1 wird zudem sparsame Hard- und Software eingesetzt um den Stromverbrauch zu senken.

Strato

Strato bezieht 100% seines Stroms als Ökostrom von der Naturenergie AG. Die Naturenergie kann für seinen Ökostrom ein gültiges TÜV Siegel sowie das anerkannte ok-power Label vorweisen. Kritiker bemängeln, dass die Naturenergie AG über seinen Mehrheitseigentümer EnBW mit der Atomwirtschaft verflochten ist. Laut Strato werden energiesparende Hardware, Software und intelligente Gebäude- und Klimatechnik eingesetzt. Strato hat für sein Engagement im Klimaschutz im Jahr 2007 den Berliner Umweltpreis des BUND erhalten.

Domainfactory

Domainfactory setzt nicht auf Ökostrom. Dennoch sieht man sich auch bei der domainfactory GmbH dem Umweltschutz verpflichtet. In Zusammenarbeit mit dem renommierte Klimaconsulting-Unternehmen ClimatePartner wird festgestellt, welche CO2-Emissionen durch die Webhosting-Dienstleistungen entstanden sind. Diese Menge an CO2 wird laut dem Anbieter durch den Ankauf ökologisch hochwertiger Emissionsminderungszertifikate für ein Windkraft-Projekt in Indien neutralisiert. Eine Zertifizierung findet man auf der Website der domainfactory GmbH allerdings nicht, so dass man sich auf die Angaben des Anbieters verlassen muss.

Host Europe

Die Host Europe GmbH setzt auf Ökostrom Hosting und bezieht 100% seines Stroms aus regenerativen Energiequellen. Der Strom kommt aus Norwegischen Wasserkraftwerken. Leider dient als Nachweis lediglich die in der Kritik stehenden RECS Zertifikate. Eine andere Zertifizierung weist Host Europe nicht aus. Laut dem Anbieter wird ebenfalls auf energiesparende Rechenzentren und Technik gesetzt.

Easynet

Easynet, die eher auf Geschäftskunden setzten, werden zu 100% von der Naturenergie AG beliefert. Zusätzlich wird der durch die Webhoster Dienstleistungen erzeugter Kohlendioxidausstoß durch Kompensationsmaßnahmen neutralisiert. Dafür unterstützt Easynet die Gewinnung erneuerbarer Energien wie einen Windenergiepark in Neuseeland und ein Wasser-Projekt in Bulgarien. Ein Nachweis hierfür wird nicht geliefert, so dass man sich auf die Angaben des Unternehmens verlassen muss.

Netroom

Die netroom Gmbh ist ein kleiner Webhoster aus Speyer und setzt ebenfalls auf Webhosting mit Ökostrom. Der Strom kommt zu 100% von Greenpeace Energy. Greenpeace Energy gehört zu den unabhängigen Ökostromanbietern in Deutschland und setzt sehr hohe Maßstäbe an die Ökostromgewinnung. Die netroom GmbH unterstützt weitere Umweltprojekte wie den Schutz des Regenwaldes oder der Elbauenwälder.

Biohost.de

Biohost.de aus Gießen setzt ebenfalls als kleiner Webhoster zu 100% auf den Ökostrom von Greenpeace Energy.

Greensta.de

Greensta.de wird ebenfalls ausschließlich von Greenpeace Energy mit Strom beliefert. Auch hier wird laut dem Anbieter auf energiesparende Ausstattung des Rechenzentrums geachtet.

Hetzner.de

Hetztner Online setzt auf den Ökostrom der Naturenergie AG. Die Naturenergie ist ein Tochterunternehmen des Energiekonzerns EnBW. Der Ökostrom trägt eine TÜV Zertifizierung und das anerkannte ok-power Label.

Manitu.de

Der Webhoster Manitu setzt auf Ökostrom der SSW Stadtwerke St. Wendel GmbH & Co. KG. Als Nachweis dient eine gültige TÜV Zertifizierung.

webgo.de

Der Webhoster webgo setzt sowohl im webgo Rechenzentrum in Frankfurt am Main als auch in den Hamburger Büros ausschließlich aus Ökostrom, der zu 100% aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.

Serverland AT

Der Österreichische Webhoster Serverland.at wird von der Ökostrom AG beliefert. Diese kann das in Österreich verliehene Umweltzeichen „Grüner Strom“ nachweisen.

Fazit:

Es ist sehr erfreulich, dass inzwischen schon einige Webhoster auf Ökostrom umgestellt haben. Es fällt auf, dass die größeren Marktplayer ihren Ökostrom überwiegend von der Naturenergie AG beziehen. Die kleineren Anbieter setzten dagegen häufig auf Greenpeace Energy. Grundsätzlich sind die Anforderungen von Greenpeace Energy an die Ökostromgewinnung als höher anzusehen. Aber auch die Naturenergie AG besitzt ein TÜV Zertifikat und das ok-power Label. Die domainfactory GmbH geht einen anderen Weg und gleicht ihre CO2 Emission durch Unterstützung von Klimaprojekten wieder aus. In den letzten Jahren hat sich der erfreuliche Trend zum Ökostrom fortgesetzt. Neben den „hard facts“ wie Server Verfügbarkeit, Schnelligkeit & Leistung und den Endnutzerpreis kann auch die Verwendung von Ökostrom ein wichtiges Auswahlkriterium für die Auswahl des Webhosters darstellen.

Weiterführende Links

Was ist Ökostrom
Ökostrom Zertifikate/Gütesiegel
Empfehlungen zum Ökostrom
Ökostrom Tarifrechner

Artikel teilen:

3 Antworten to "Ökostrom Webhoster"

  1. Von Greensta kann ich nur ganz ganz dringend abraten. Die wurden dieses Jahr von einem anderen Bielefelder Unternehmen gekauft, seit dem kamen zu den ohnehin alltäglichen Downtimes und monatlichen Passwortresets auch noch miserabler Service hinzu. So versäumte man, bei mir einen einstelligen Eurobetrag abzubuchen und fordert nun via Gericht einen 3 stelligen Betrag – vollkommen unrechtmäßig, da dem Unternehmen eine Einzugsermächtigung vorlag und teuto.net / Greensta und diese auch schriftlich entgegenommen wurde. Meine Domains, sowie Kommunkation hat man auch festgefroren. Schlimmer, ganz schlimmer Laden.

Kommentare sind deaktiviert