Prognose: EEG-Umlage steigt 2012 auf etwa 3,8 Cent

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Prognose: EEG-Umlage steigt im Jahr 2012 auf etwa 3,8 Cent an

Solaranlage freistehend © Thaut Images, fotolia.com
Solaranlage freistehend © Thaut Images, fotolia.com

Das werden die deutschen Stromkunden vermutlich nicht gerne lesen: Die EEG-Umlage, die den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland vorantreiben soll, wird im kommenden Jahr voraussichtlich um rund zehn Prozent steigen. Nachdem die FAZ bereits vor einer Woche über eine drohende Erhöhung berichtete, bestätigte kurze Zeit später auch die Presseagentur dpa entsprechende Prognosen aus Branchenkreisen. Im Vergleich zum Vorjahr dürfte der Aufschrei der Entrüstung jedoch leiser ausfallen. Zum einen aufgrund des Atomunfalls in Fukushima, der bei vielen Deutschen zu einer veränderten Einstellung gegenüber Atom- und Ökostrom geführt hat. Zum anderen fällt der Anstieg von 3,53 Cent auf geschätzte 3,85 Cent eher moderat aus. Von der rund 70-prozentigen Erhöhung von 2,047 Cent auf 3,53 Cent im vergangenen Jahr ist man weit entfernt.

Vertrauensverlust bei Politik und Ökostrom-Branche?

Hinsichtlich des Vertrauens bei den Bürgern könnten sich die Voraussagen der Bundesregierung zu Beginn des Jahres allerdings negativ auswirken. Seinerzeit ging man von einer sinkenden EEG-Umlage aus. Grund dafür war unter anderem, dass man die letzte Steigerung als relativ hoch angesetzt angesehen hatte. Um die Ziele der Energiewende, die die gleiche Bundesregierung vorgegeben hat, erfüllen zu können, ist jedoch ein weiterer massiver Ausbau erneuerbarer Energien notwendig. Dies führt wiederum zu einer höheren Belastung durch die Ökostrom-Umlage.

An eine Senkung ist womöglich auch im folgenden Jahr noch nicht zu denken. Wie die FAZ weiter berichtet, sehe das reformierte EE-Gesetz die Möglichkeit vor, eine Liquiditätsreserve von zehn Prozent aufzubauen. Dies entspricht in etwa der nun prognostizierten Steigerung der Umlage. Derzeit fänden Verhandlungen darüber statt, ob die Reserve schon 2012 oder erst 2013 gebildet werden müsste.

Bundesverband Erneuerbare Energie sieht Berechnungsmängel

Wie hoch die Umlage tatsächlich ausfällt, geben die vier Übergangsnetzbetreiber am 14. Oktober bekannt. Grundlage bei der Berechnung bilden die ersten neun Monate des laufenden Jahres. Lag das Saldierungskonto der EEG-Umlage im April noch mit 783 Millionen Euro im Plus, rutschte es bis August mit etwa 453 Millionen Euro ins Minus.

Im Winter wird viel geheizt und die Sonne scheint seltener und schwächer als im Sommer, wodurch unter anderem die Solarstromproduktion gedrosselt wird. Was sich wie das Normalste auf der Welt anhört, sorgt bei der EEG-Umlage für Zündstoff. Warum, fragt der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) im Hinblick auf die aktuellen Spekulationen, wird das letzte Quartal bei der Berechnung ausgespart? Dazu BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann: „Dieses Quartal bringt […] für die Kostenbilanz der Erneuerbaren-Förderung eines Jahres erfahrungsgemäß noch erhebliche Veränderungen mit sich.“ Mit einer entsprechend angepassten Berechnungsgrundlage würde der berechnete Wert realistischer und unnötige Schwankungen könnten vermieden werden.

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