Smart Metering-Studie: Geringe Einsparungen möglich

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Intelligente Strmzähler: Geringe Einsparungen möglich

Das Thema Stromversorgung ist vielfältig. Neben der Abschaltung von Atomkraftwerken und der Nutzung regenerativer Energien ist es mindestens ebenso wichtig, Energie effizient zu nutzen und Strom bzw. Gas zu sparen, wo immer es möglich und sinnvoll ist. Intelligente Stromzähler (Smart Meter) sollen Verbrauchern durch direktes Feedback ermöglichen, Stromfresser oder unökonomische Verhaltensweisen zu identifizieren und abzustellen. Das Projekt „Intelliekon“ untersuchte die Einsparpotenziale, die dadurch realisiert werden können. In einer Ende Juni veröffentlichten Studie kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass mithilfe intelligenter Zähler durchschnittlich 3,7 Prozent Strom eingespart werden kann. Zeitvariable Tarife könnten sogar zu Stromeinsparungen bis zu 9,5 Prozent führen.

Digitaler Stromzaehler © Gerhard Seybert, fotolia.com
Digitaler Stromzaehler © Gerhard Seybert, fotolia.com

Strom Einsparpotenziale und Stromspar-Strategien

Hinter dem Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird, stehen namhafte Forschungseinrichtungen, Institutionen und mehrere Unternehmen aus der Energiebranche. Sie werteten für die Studie nicht nur das Verbrauchsverhalten von über 2.000 Haushalten in Deutschland und Österreich aus, sondern auch die Akzeptanz flankierender Maßnahmen wie etwa Energiespartipps und ein Internetportal, über das die Teilnehmer ihren Stromverbrauch zeitnah analysieren konnten.

In Deutschland sind intelligente Stromzähler noch nicht sehr weit verbreitet, doch wird sich dies, nicht zuletzt durch politischen Druck, in absehbarer Zeit ändern. Daher lohnt sich ein zweiter Blick auf die Studienergebnisse. Sie lassen aufschlussreiche Folgerungen über erfolgreiche Stromspar-Strategien zu, die über die zunächst nicht sehr groß erscheinenden Ersparnisse hinausgehen. Darüber hinaus weist das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung darauf hin, dass sich die Ersparnisse durch Smart Meter, auf den bundesdeutschen Stromverbrauch hochgerechnet, zu fünf Terawattstunden Strom summieren – was einer Einsparung von rund einer Milliarde Euro entspräche.

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Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Das Phänomen kennt man von Ökostrom-Interessenten: In Umfragen sprechen sich sehr viele Menschen für einen Wechsel zu einem grünen Anbieter aus, doch in der Praxis wechselt dann nur ein kleiner Teil, auch wenn dieser seit Fukushima größer geworden ist. Ähnlich scheinen sich einige der Projektteilnehmer verhalten zu haben. Die Bereitschaft zum Stromsparen war da, doch nicht immer wurde sie praktisch umgesetzt. So führten Dr. Konrad Götz zufolge „ gut dargestellte und zeitnah gelieferte Informationen nicht automatisch zu einer deutlichen Verbrauchsreduktion.“ Götz ist Projektleiter beim Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt, das die Akzeptanz der Feedbackinformationen auswertete. Am effektivsten dürfte der Studie zufolge sein, dem Verbraucher lediglich einige wenige sorgfältig ausgewählte Informationen und verständliche Verbrauchsgrafiken zur Verfügung zu stellen.

Webportale, über die Verbraucher ihre Daten abrufen können, haben offenbar Vor- und Nachteile. Einerseits bieten sie den Nutzern die Möglichkeit, sich zu jeder Tages- und Nachtzeit aktuell über den Zählerstand zu informieren. Außerdem könnte der Dialog zwischen Energieversorger und Kunde unkompliziert online abgewickelt werden. Andererseits ergab die Studie, dass das Interesse daran schnell nachgelassen hat. Nicht einmal die Hälfte der Testhaushalte hat das Internetportal dauerhaft genutzt.

Intelligente Stromzähler: Kein Allheilmittel, aber durchaus hilfreich

Intelligente Stromzähler sind kein Allheilmittel, doch können sie zusammen mit weiteren Maßnahmen zu einer effizienteren Stromnutzung führen. Legt man einen rein ökonomischen Maßstab zugrunde, ist es fraglich, ob ein Einbau lohnt. Die in der Studie geschätzte Ersparnis von 30 Euro pro Jahr und Haushalt wird unter Umständen mit einem noch nicht ausgereiften, wartungsanfälligeren oder teureren Zähler erkauft. Bei umweltbewussten Verbrauchern, die sich für das Thema Stromsparen und intelligente Zähler interessieren, sind jedoch in der Regel andere Faktoren als die Kosten ausschlaggebend für ihre Kauf-Entscheidung. Für sie dürfte vor allem im Vordergrund stehen, dass Smart Meter helfen können, Energie zu sparen und damit Ressourcen zu schonen.

Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse in englischer Sprache kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden. Am 26. Oktober sollen die Ergebnisse im Rahmen eines Praxisforums in Frankfurt am Main öffentlich vorgestellt und diskutiert werden.

Weitere Informationen

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