Strompreise ab 2015 günstiger?

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Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich der Strompreis in Deutschland beinahe verdoppelt. Das Statistische Bundesamt gibt die Teuerungsrate beim Strompreis mit gut 92 Prozent an. Den Höchststand im Bemessungszeitraum bildete dabei der Strompreis im Juli 2008, wobei dieser mit 61 Prozent über dem Startwert im Januar 2000 lag. Obwohl mit Einsetzen der Weltwirtschaftskrise Ende des Jahres 2008 und der Zunahme an aus erneuerbaren Energieträgern erzeugten Stroms die Preise an der Strombörse deutlich fielen, gab es für Privathaushalte in Sachen Strompreis nur die Aufwärtsspirale. Das könnte sich im Jahr 2015 ändern.

Stromkosten © Sergej Toporkov, fotolia.com
Stromkosten © Sergej Toporkov, fotolia.com

Sinkende EEG-Umlage macht Strom billiger

Seit dem allgemeinen Höchststand des Strompreises im Jahr 2008 sind die Kosten für private Haushalte auch weiterhin gestiegen. Bis August 2014 um satte 36 Prozent. Dass die Kosten für Strom ab 2015 sinken könnten, wird vielerorts belächelt. Dabei ist die Vorstellung von sinkenden Strompreisen im neuen Jahr keineswegs so abwegig. Stromkunden zahlen bislang auf jede Kilowattstunde ihres Stromverbrauchs in Form der EEG-Umlage einen Obolus für den Ausbau erneuerbarer Energien. Im kommenden Jahr sinkt die EEG-Umlage.

EEG-Umlage 2015 noch bei 6 Cent

Derzeit liegt die EEG-Umlage bei 6,24 Cent je Kilowattstunde und macht damit 18 Prozent des Strompreises aus. Da zum Stichtag 30.09.2014 zum ersten Mal in der Geschichte der Umlage ein Milliarden-Überschuss auf dem Umlagen-Konto erreicht wurde, dürfte die EEG-Umlage im Jahr 2015 für Verbraucher geringer ausfallen. Experten rechnen für das kommende Jahr mit einem Betrag von rund 6 Cent, was bei einem durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden eine Ersparnis von etwa 10 Euro pro Jahr bedeuten würde. Auch für das Jahr 2016 und 2017 soll der Strompreis, zumindest auf die EEG-Umlage bezogen – laut Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) konstant bleiben.

Zuwachs bei der Förderung

Ob Strom in Zukunft billiger wird, hängt allerdings von weiteren Faktoren ab. Etwa von den tatsächlichen Kosten für den gesamten EEG-Förderkomplex. Hier bewegt sich das Konto nämlich keineswegs im Plus. In Sachen EEG-Förderung wurden, im Vergleich zum Vorjahr, rund 4 Prozent mehr ausgegeben. Gänzlich anders sieht es an der Strombörse aus. Nach Prognose des BEE wird der Strompreis im Jahr 2015 um 0,2 Cent auf 3 Cent sinken. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 lag der Börsenstrompreis noch bei 7 Cent je Kilowattstunde. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die Stromanbieter die fallenden Strompreise auch an ihre Kunden weitergeben.

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