Strompreise stiegen in der EU um 6,3 Prozent, Gaspreise sogar um 12,6 Prozent

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Das statistische Amt der Europäischen Union bestätigt deutlichen Energiepreisanstieg

Die Preisspirale im Energiebereich dreht sich unaufhaltsam und vor allem scheinbar immer schneller. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern für alle Länder der EU. Vor einiger Zeit teilte das statistische Amt der Europäischen Union, EuroStat, mit, wie stark sich die Preise zwischen den Jahren 2010 und 2011 verändert haben.

Demnach hat das Amt mit Sitz in Luxemburg ermittelt, dass die Strompreise im zweiten Halbjahr im Schnitt um jeweils 6,3 Prozent gestiegen sind. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum 2009 und 2010 lag der durchschnittliche Anstieg dagegen bei „nur“ 5,6 Prozent.

Energiekosten © digitalpress, fotolia.com
Energiekosten © digitalpress, fotolia.com

Preisanstieg-Spanne reichte von zwölf bis 27 Prozent

Bei den Gaspreisen mussten Haushalte in der EU einen Anstieg von sogar 12,6 Prozent wegstecken. Zwischen dem zweiten Halbjahr 2009 und 2010 waren die Preise nur um 7,5 Prozent in die Höhe gegangen.

Innerhalb der einzelnen EU-Länder gab es zum Teil drastische Unterschiede. So stiegen in Lettland die Strompreise am stärksten an: Innerhalb eines Jahres waren es 27 Prozent mehr, die Verbraucher dort bezahlen mussten. In Zypern lag der Anstieg bei 19 Prozent, in Portugal und Spanien jeweils 13 Prozent und in Großbritannien bei zwölf Prozent.

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Nur in Luxemburg gab es Senkungen beim Strompreis

Einzig Luxemburger Verbraucher konnten sich über einen Rückgang freuen. Sie mussten im Vergleich zwischen 2010 und 2011 fünf Prozent weniger an Stromkosten aufbringen. Andere Länder wie Finnland, Litauen und Malta konnten wenigstens einen Stillstand vermelden: Dort blieben die Preise unverändert.

Auch wie sich die Preisveränderungen in der Geldbörse niederschlagen, hat das Statistische Amt der EU errechnet. So musste man in der zweiten Jahreshälfte 2011 in Bulgarien 8,70 für 100 Kilowattstunden Strom zahlen. In Estland waren es 10,40 Euro und in Rumänien 10,90 Euro.

Dänen zahlen am meisten für Strom

In Dänemark dagegen musste man für die gleiche Menge an Energie am tiefsten in die Tasche greifen. 29,80 Euro kosteten dort 100 kWh Strom. Deutschland lag an zweiter Stelle mit 25,30 Euro, gefolgt von Zypern mit 24,10 Euro und Belgien mit 21,20 Euro. Im Schnitt mussten Verbraucher in der EU 18,40 Euro für 100 Kilowattstunden Strom berappen.

Nach Kraufkraftbereinigung (KKS) liegen die Strompreise für Haushalte am niedrigsten in Finnland. Gemessen wurden dort 11,4 KKS pro 100 Kilowattstunden. Danach folgen Frankreich mit 12,6 KKS und Griechenland mit 13,5 KKS. In Zypern dagegen liegen die Strompreise am höchsten. Dort wurden 26,7 KKS verzeichnet. Die Slowakei lag mit 24,9 KKS an zweiter, Deutschland mit 24,2 KKS an dritter Stelle.

Bei Gaspreis-Erhöhungen liegt Großbritannien vorn

Im Gas-Sektor stiegen die Preise am stärksten in Großbritannien. Hier zogen die Preise für Haushalte zwischen dem zweiten Halbjahr 2010 und 2011 um 27 Prozent an. In Luxemburg mussten Verbraucher um 22 Prozent gestiegen Gaspreise verschmerzen. In Belgien waren es 21 Prozent. Dänemark und Spanien konnten eine unveränderte Preissituation verzeichnen. In Rumänien sank der Preis geringfügig um 0,1 Prozent.

Dort lagen die Gaspreise durchschnittlich bei 2,80 Euro pro 100 Kilowattstunden. In Estland zahlten Verbraucher für die gleiche Gasmenge 4,40 Euro, in Lettland 4,60 Euro und in Bulgarien 4,70 Euro.

Gas für Haushalte in Schweden am teuersten

In Schweden dagegen war der Gaspreis für Haushalte in der zweiten Jahreshälfte 2011 mit 11,70 Euro am höchsten. Gefolgt wurde es von seinem skandinavischen Nachbarn Dänemark mit 10,90 Euro sowie Italien mit 8,80 Euro. Im EU-Schnitt lag der Gaspreis bei 6,40 Euro für 100 Kilowattstunden.

Gemessen in Kaufkraftstandards (KKS) mussten Luxemburger Verbraucher am wenigsten für Gas bezahlen. 4,8 KKS waren es dort pro 100 Kilowattstunden. Danach folgte Großbritannien mit 5,2 KKS, Rumänien mit 5,4 KKS sowie Irland und Frankreich mit jeweils 5,7 KKS pro kWh. Am höchsten lagen sie in Bulgarien mit 10,1 KKS, Ungarn mit 9,7 KKS und Slowenien mit 9,6 KKS.

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