Durch Erneuerbare Energien den kompletten Energiebedarf in Eigenregie selbst zu decken, und somit unabhängiger von von konventionellen Energieversorgern und steigenden Preisen für Strom und Gas zu sein, welche Gemeinde wurde dies ablehnen?
Erstmalig im Jahr 2006 wurde in Jühnen im Lankreis Göttingen das Modell des sogenannten Bioenergiedorfs umgesetzt. Bei diesem Modell erzeugt die Gemeinde einen großen Teil seines Strom- und Wärmebedarfs unter Nutzung von überwiegend regional bereitgestellter Biomasse selbst. Das Bioenergiedorf in Jühnen wurde in Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Zentrums für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) der Universität Göttingen umgesetzt. Um das Ziel dee Energie Selbstversorgung zu erreichen haben sich Landwirte, Gemeinde und Verbraucherin einer Genossenschaft organisiert und ihre Energieversorgung selbst in die Hand genommen.
Basis der Energieversorgung ist häufig eine Biogasanlage oder ein Biomasseheizkraftwerk wie z.B. Hackschnitzelheizanlag die per Kraft Wärme Koppelung Strom und Wärme bereitstellen. Der erzeugt Strom wird in das Stromnetz gespeist, die Wärme kann über ein Nahwärmenetz an die teilnehmenden Haushalte transportiert werden. Manche Kommunen sind heute sogar Netto-Energieexporteur geworden. Die Vorteile eines Bioenergiedorfs liegen auf der Hand. Neben der Energieunabhängigkeit bleiben die finaziellen Einnahmen innerhalb der Gemeinde und Arbeitsplätze werden innerhalb der Gemeinde geschaffen.
Die Anfangsinvestitionen sind allerdings nicht zu unterschätzen und wahrscheinlich in Zeiten klammer Gemeindekassen das größte zu überwindende Hindernis. Die Anfangsinvestionen amortisieren sich naturgemäß erst nach langer Betriebsdauern. Die Akzeptanz unter den Gemeindemitliedern muß entsprechend hoch sein, da das Konzept nur funktioniert, wenn sich ein nennenswerter Anteil der Einwohner an das Nahwärmenetz anschließen lässt.
Ein Weiteres gutes Beispiel eines Energiedorfs ist das in Landkreis Nürnberg gelegene Bioenergiedorf Breitenbrunn. Hier soll im Spätherbst 2010 eine Anlage in Betrieb genommen werden, die aus einem Biomasse-Heizwerk (Hackschnitzel) und einem Nahwärmenetz bestehen, dass die erzeugte Energie zu den Haushalten bringt. Üngefähr 50 Prozent der Haushalte sollen an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Obwohl die teilnehmende Anzahl mit 34 Haushalten überschaubar ist, werden doch erhebliche ökologische Effekte erzielt. So werden jährlich 134.090 kg CO2 und 50.600 Liter Heizöl eingespart.