Die durchschnittlichen Heizkosten im Privathaushalt
Wie viel Geld gebe ich pro Jahr in meinem privaten Haushalt für die Heizung aus? Welche Art zu heizen ist die günstigste? Wie kann ich meine Heizkosten reduzieren?
Heizkosten in Deutschland
Die aktuelle Untersuchung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) untersucht die Verteilung der Heizungssysteme in Neubauten. Dabei werden neu gebaute Wohneinheiten aus dem Jahr 2009 genau untersucht. Gestaffelt nach dem jeweiligen Anteil an neuen Wohneinheiten ergibt sich daraus folgendes Bild:
Klar in Führung liegt Erdgas mit einem Anteil von 51,0 Prozent. Wärmepumpen werden zum Beheizen von 24,0 Prozent und Fernwärme für weitere 12,5 Prozent der Wohneinheiten genutzt. Mit Heizöl werden 2,0 Prozent, mit Strom und ohne Wärmepumpe ein weiteres Prozent der Wohnungen warm gehalten. Die verbleibenden 9,5 Prozent entfallen auf Pelletheizungen und andere Heizsysteme.
Die durchschnittlichen Heizkosten pro Quadratmeter
Im Detail ergeben sich für die unterschiedlichen Heizmethoden naturgemäß unterschiedliche durchschnittliche Heizkosten pro Quadratmeter und Jahr. Wir erlauben uns an dieser Stelle den Hinweis, dass die hier angegebenen Richtwerte lediglich Orientierungshilfen darstellen.
Bei der Ermittlung der unten angeführten durchschnittlichen Heizkosten ging das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit von der Gesamtheit der Wohnfläche eines Gebäudes mit zentraler Beheizungsanlage aus. Dabei bezogen sich die Experten ausschließlich auf die Heizkosten für die Raumwärme.
Verfügt Ihr Gebäude über eine zentrale Warmwasserbereitung, so können Sie von den unten angeführten durchschnittlichen Heizkosten pro qm jeweils 2,00 Euro beziehungsweise 30 Kilowattstunden (kWh) abziehen. Liegen Ihre Heizkosten im Haushalt in den unten aufgelisteten Bereichen oder darüber, dann sollten Sie Ihre Heizkosten genauer untersuchen. In diesen Fällen besteht ein greifbares oder massives Einsparungspotential. Diese können Sie durch energetisch orientierte Maßnahmen relativ leicht ausschöpfen. Die Daten (durchschnittlichen Heizkosten pro qm bzw Kilowattstunden) beziehen sich auf das Abrechnungsjahr 2009 und entstammen einer Erhebung der Heizspiegelkampagne die unter anderem von Bundesumweltministerium unterstützt wird.
Heizöl verursacht nach wie vor die günstigsten Heizkosten für die Beheizung eines Gebäudes. Für eine Gebäudefläche zwischen 100 und 250 Quadratmeter können Sie im Mittel von Kosten zwischen 7,00 Euro und 10,20 Euro pro Quadratmeter und Jahr ausgehen. In Kilowattstunden (kWh) gemessen beträgt der jährliche, durchschnittliche Verbrauch pro Quadratmeter hier zwischen 98 kWh und 162 kWh.
Erdgas verursacht in Deutschland durchschnittlich folgende Heizkosten. Für eine Gebäudefläche zwischen 100 und 250 Quadratmeter können Sie im Durchschnitt mit Heizkosten zwischen 8,00 Euro und 12,30 Euro pro Quadratmeter und Jahr ausgehen. In Kilowattstunden (kWh) gemessen beträgt der jährliche, durchschnittliche Verbrauch pro Quadratmeter hier zwischen 88 kWh und 152 kWh.
Fernwärme verursacht in Deutschland durchschnittlich folgende Heizkosten. Für eine Gebäudefläche zwischen 100 und 250 Quadratmeter können Sie im Mittel von Heizkosten zwischen 8,70 Euro und 13,50 Euro pro Quadratmeter und Jahr ausgehen. In Kilowattstunden (kWh) gemessen beträgt der jährliche, durchschnittliche Verbrauch pro Quadratmeter hier zwischen 77 kWh und 126 kWh.
So reduzieren Sie Ihre Heizkosten
Der Weg zur niederen Heizkostenrechnung gleicht einer dreispurige Autobahn. Die einzelnen Fahrstreifen tragen in diesem Fall die Bezeichnungen Anbieterwechsel, optimale Raumtemperatur und energetische Modernisierung.
1. Anbieterwechsel
Bei Kunden aus dem Gewerbe- und Industriebereich stieg die Anzahl der Wechsel bei den Stromlieferanten auch zuletzt weiterhin an. Die Anzahl der wechselnden Haushaltskunden hingegen blieb zuletzt beinahe unverändert. Hier haben die Experten der Wirtschaft die finanziellen Vorteile offensichtlich rascher erkannt. Der einzelne Privatkunde kann jedoch einfach und ohne Aufwand diese finanziellen Vorteile für sich selbst nutzen, indem er ebenso den Stromlieferanten wechselt. Beim Gas scheinen auf den ersten Blick sowohl Private als auch Unternehmer sehr wechselfreudig zu sein. Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass die Wirtschaftstreibenden auch hier durch einen verstärkten Wechsel des Gasanbieters die finanziellen Vorteile besser nutzen als Haushaltskunden. Einen Preisvergleich für Strom und Gas kann man einfach mithilfe unserer Tarifrechner vornehmen und somit oft einige hundert Euro pro Jahr einsparen.
Strom Tarifrechner
Strom-Tarifrechner für Nachtspeicherheizung und Wärmepumpen
Gas Tarifrechner
2. Optimale Raumtemperatur
Viele Menschen sind der Tatsache nicht bewusst, dass die Absenkung der Raumtemperatur um nur einen Grad Celsius die durchschnittlichen Heizkosten bereits deutlich reduziert. Die Heizrechnung fällt so ganz einfach um bis zu sechs Prozent günstiger aus. Die optimale Raumtemperatur beträgt im Wohnbereich 20 bis 21 Grad Celsius. Das entspricht bei einem Thermostatventil der Stufe 3. Küche und Schlafzimmer sind optimal mit 17 Grad Celsius (Thermostatventil Stufe 2) beheizt. Während der Nacht kann die Temperatur überall auf 16 Grad Celsius (Thermostatventil Stufe 1-2) abgesenkt werden. Sind Sie tagsüber gar nicht zu Hause, reichen gar 15 Grad Celsius (Thermostatventil Stufe 1-2) im gesamten Wohnbereich. Weitere Informationen finden Sie in unseren Ratgebern zum Thema Gas sparen.
3. Energetische Modernisierung
In diesem Fall gehen die Experten bei den unten angeführten Einsparungspotentialen von einem rund 60 Jahre alten Mehrfamilienhaus aus. Dieses wird mit Erdgas beheizt und verfügt über eine Wohnfläche von 1.000 Quadratmeter. Die Erneuerung der Heizanlage führt hier zu Energieeinsparungen in Höhe von rund 15 Prozent. Eine Dämmung der Fassade spart 12 Prozent der Heizkosten. Wird das Dach oder die Decke des obersten Geschosses gedämmt, so führt dies zu einer Senkung der Kosten um weitere 8 Prozent. Eine Dämmung der Kellerdecke spart weitere 5 Prozent der Heizkosten. Die Erneuerung der Fenster bewirkt eine Verbesserung der Kostensituation um weitere 2 Prozent. Weitere Informationen finden Sie in unseren Ratgebern zum Thema Gas sparen.