Das Bundeswirtschaftsministerium hat ein Förderprogramm für Wirtschaft und Technologie auf die Beine gestellt, in dem Geschäftsmodelle und Schlüsseltechnologien für ein „Internet der Energie“ entwickelt und ausgetestet werden sollen. In sechs Modellregionen werden Neuerungen in Technologiepartnerschaften erprobt.
„E-Energy – IKT-basiertes Energiesystem der Zukunft“ heißt das Förderprogramm, in das neben dem Bundeswirtschaftsministerium auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit eingebunden ist. Schon 2008 nannte Bundeskanzlerin Angela Merkel das Projekt auf dem IT-Gipfel ein „nationales Leuchtturmprojekt“ und verdeutlichte damit dessen Relevanz.
Am Energiemarkt mithalten können
Strom wird immer mehr zu einem kostbaren Gut. Ohne Elektrizität liegen Wirtschaft und gesellschaftliches Leben brach. Durch den Klimawandel, die Knappheit an Rohstoffen und eine steigende Nachfrage wird die Problematik immer deutlicher und die Suche nach Lösungen immer dringlicher.
Es müssen Lösungen sein, die in liberalisierten Märkten den veränderten Anforderungen an Elektromobilität und „dezentralen und volatilen Erzeugungsstrukturen“ Rechnung tragen, heißt es auf einer gemeinsamen Website der beiden Bundesministerien. Zudem müssen sie umweltverträglich und wirtschaftlich sein und Versorgungssicherheit bieten.
Rund 140 Millionen Euro an Fördergeldern
Demnach gingen sechs Modellprojekte aus einem E-Energy-Technologiewettbewerb als Gewinner hervor. Die Projekte haben gemeinsam, dass sie alle Wirtschaftsentwicklungen und -aktivitäten in ihre Überlegungen mit einbeziehen, die im Energiekontext relevant sind. Dabei schauen sie sowohl auf die Entwicklungen des Marktes als auch auf Neuerungen von technischer Seite.
Die sechs Projekte werden dabei von beiden Bundesministerien durch Förderung unterstützt: Das Bundeswirtschaftsministerium fördert vier Modellregionen mit bis zu 40 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Umwelt steuert für die Förderung der letzten zwei Modellregionen bis zu 20 Mio. Euro bei. Zusammen mit Eigenmitteln, die die beteiligten Unternehmen zur Verfügung stellen, werden etwa 140 Millionen Euro für die E-Energy-Regionen bereitgestellt. Projektstart war das vierte Quartal 2008. Bis 2012 sollen die Modellregionen ihre Vorschläge so weit entwickelt haben, dass sie am Markt getestet werden können.
„Smart Grids – Made in Germany“
Bei der Entwicklung spielen besonders Informations- und Kommunikationstechnologien, kurz: IKT, eine große Rolle. Durch intelligente Energiesysteme können Stromerzeugungsanlagen und Stromnetze sowie Energie verbrauchende Endgeräte miteinander „kommunizieren“, so die Grundidee. Schon jetzt werden viele dieser Ideen, Aktivitäten und Initiativen unter dem Begriff „Smart Grids“ gebündelt.
„Smart“ bedeutet hier, dass die zur Verfügung stehenden Ressourcen intelligent genutzt werden und dass eine optimale Stromversorgung durch das Energiesystem immer gewährleistet ist. Das geht von der Erzeugung von Strom über die Speicherung von Energie sowie deren Transport bis hin zur Bereitstellung und Verteilung für den einzelnen Kunden.
Die Aktivitäten, die im internationalen Kontext unter dem Begriff „Smart Grid“ laufen, werden in Deutschland „E-Energy – IKT-basiertes Energiesystem der Zukunft“ bezeichnet, also sinngemäß: „Smart Grids – Made in Germany“.
tipp: Weitere Informationen erhalten Sie unter www.e-energy.de/