Die meisten Mieter erhalten Ihre Heizkostenabrechnung und nehmen diese, ohne die Zählerstände zu prüfen, einfach hin. Dabei ist es wichtig, den eigenen Verbrauch im Blick zu behalten. Wenn Sie eine Ahnung haben, wie viel Sie für gewöhnlich in einem Jahr verbrauchen, werden Sie natürlich skeptisch, wenn der Betrag auf der Abrechnung auf einmal höher ist als gewöhnlich.
Hohe Werte können tatsächlich durch einen höheren Verbrauch entstehen. Wenn ein kalter Winter hinter Ihnen liegt, haben Sie sicher etwas mehr Heizwärme verbraucht als in einem gewöhnlich kalten Winter. Aber es könnte auch ein Ablesefehler vorliegen. Einen solchen können Sie nur ausmachen, indem Sie selbst die Messwerte prüfen.
Wer ist für das Ablesen der Verbrauchswerte zuständig?
Für das Ablesen Ihres Heizungsverbrauchs sind Sie als Mieter in der Regel nicht zuständig. Vermieter und Hausverwalter beauftragen meist spezielle Messdienstleiter mit dieser Aufgabe. So wird sichergestellt, dass bei der Heizkostenabrechnung, die eine Nachzahlung für die Mieter mit sich bringen kann, nichts schiefgeht. Neben der Ablesung kümmern sich die Dienstleister darum, dass defekte Geräte ausgetauscht werden. Auch beim Mieterwechsel muss sich der Vermieter um das Ablesen der verbrauchten Heizwärme kümmern. Die Kosten, die dabei anfallen, müssen Eigentümer bzw. Hausverwaltung übernehmen.
Diese Heizungszähler kommen in Mietshäusern zum Einsatz
Um den Wärmeverbrauch pro Wohneinheit in einem Mietshaus abzulesen, kommen sogenannte Heizkostenverteiler zum Einsatz. Sie sollten sich mittig im oberen Drittel des Heizkörpers befinden und horizontal ausgerichtet sein. Vor allem Messgeräte nach dem Verdunstungsprinzip sind nicht sehr genau. Eine präzise Ablesung garantieren Wärmezähler und Warmwasserzähler, da sie direkt in den Wärmekreislauf eingebaut sind.
Heizkostenverteiler nach Verdunstungsprinzip
Wärmemessgeräte, die nach dem Verdunstungsprinzip arbeiten, bestehen aus einem Röhrchen, in denen sich eine langsam verdunstende Flüssigkeit, wie Benzoesäuremethylester oder 1-Hexanol befindet, und eine Messskala angebracht ist. Anhand der Menge der verdunsteten Flüssigkeit können Sie erkennen, wie viel Wärmeenergie Sie verbraucht haben. Dazu wird die Verdunstungsmenge nach einem bestimmten Schlüssel berechnet. Beim Ablesen ist es wichtig, genau im rechten Winkel auf die Messskala zu schauen.
Ein Messdienstleister wechselt die Röhrchen einmal pro Jahr. Da die Flüssigkeit bei jedem Wechsel eine andere Farbe aufweist, können Messfehler vermieden werden. Die Heizkostenverteiler sind sehr günstig und einfach zu handhaben. Ihr Nachteil liegt jedoch darin, dass sie nicht genau messen. Die Flüssigkeit verdunstet nämlich auch dann, wenn Sie gar keine Wärme verbrauchen. Auf keinen Fall sollten die Zähler in der Sonne angebracht sein, dann kann es nämlich zu starken Verfälschungen kommen.
Heizkostenverteiler mit elektronischer Anzeige
Da die Heizkostenverteiler, die auf dem Verdunstungsprinzip beruhen, so ungenau sind, wird heute immer weniger auf diese Methode und stattdessen auf elektronische Heizkostenverteiler gesetzt. Zwei Sensoren messen die Temperatur am Heizkörper und die im Raum. Anhand eines integrierten Prozessors wird mittels dieser Werte dann der Verbrauch ermittelt.
Die elektronische Messung hat einige Vorteile. Zum einen kann der Verbrauch einfacher abgelesen werden. So können auch Sie als Verbraucher die Zahlen erfassen, ohne Fehler zu begehen. Bei diesen Modellen müssen Sie weder auf den Winkel achten, in dem Sie auf das Messgerät blicken noch die Messskala genau erfassen. Sie müssen einzig und allein die Zahlen auf der Anzeige notieren. Je nach Modell werden direkt die Kilowattstunden angegeben oder einen Messwert, der dann noch in Kilowattstunden umgerechnet werden muss. Durch die Programmierbarkeit müssen Mieter am Stichtag der Ablesung nicht einmal in der Wohnung sein. Über ein Funkmodul werden die Daten an ein Lesegerät übertragen.
Sie sollten bei der Ablesung der elektronischen Anzeige allerdings beachten, dass die Heizkostenverteiler verschiedene Variablen angeben. Statt durch eine Taste zwischen diesen wählen zu können, wechselt das Messgerät zwischen diesen Angaben. Damit Sie wissen, welche Variable gerade angezeigt wird, werden die einzelnen Angaben durch Buchstaben gekennzeichnet:
- A steht für den aktuellen Verbrauchswert seit dem letzten Stichtag.
- M steht für den Verbrauchswert zum letzten Stichtag inklusive des Datums des Stichtags.
- K steht für das Datum des nächsten Stichtags.
- C steht für die Prüfzahl. Diese garantiert Ihnen, dass die Werte stimmen.
TIPP
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Wärmemengenzähler
Wärmemengenzähler messen die verbrauchte Energie nicht an den Heizkörpern, sondern an den Heizungsrohren. Dort ermitteln sie, wieviel Heizungswasser durch das Rohr strömt und wie groß die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf ist. Damit die Daten zu jeder Zeit stimmen, ist es wichtig, dass die Geräte im 5-Jahres-Turnus geeicht werden.
Warmwasserzähler
Auch die Warmwasserzähler sind in die Heizungsrohre eingebaut und messen dort die verbrauchte Wärme. Notwendig sind solche Messgeräte, wenn eine Mietwohnung zentral mit Warmwasser und Heizenergie versorgt werden. Genau wie beim Wärmemengenzähler ist eine Eichung alle 5 Jahre gesetzlich festgelegt.
Verbrauchte Wärme selbst ablesen
Es lohnt sich, einmal im Jahr die verbrauchte Wärme, die in der Heizkostenabrechnung auftaucht, zu prüfen. In diesem Zuge können Sie auch gleich die Heizung entlüften und damit effektiv Wärmeenergie einsparen.
Heizung entlüften
Heizungen regelmäßig entlüften und Heizkosten sparen Fängt die Heizung an zu gluckern oder wird sie nicht mehr richtig heiß, dann… weiterlesen