Gasheizung

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Grundlagen zur Gasheizung

Gasheizungen beziehen ihre Wärme, wie der Name bereits verrät, durch die Verbrennung von Gasen. In Deutschland wird üblicherweise Erdgas zur Wärmeerzeugung verwendet, doch sind Flüssiggase zum Betrieb einer Gas-Heizungsanlage ebenfalls geeignet. Ähnlich wie bei einer Ölheizung wird auch bei der Gasheizung ein Brennkessel benötigt, doch gibt es einen großen Unterschied: der Platzbedarf für die Lagerung des Rohstoffes inklusive eines entsprechenden Tanks entfällt.

Gasflamme © Artmann Witte, fotolia.com
Gasflamme © Artmann Witte, fotolia.com

Die Wärme entsteht durch die Verbrennung des Gases und wird mittels eines Trägermediums wie Wasser oder Luft und einem Pumpensystem an die entsprechenden Heizgeräte im Gebäude weitergeleitet. Auf diese Weise kann ein ganzes Haus durch die Gasheizung versorgt werden. Auch im Haushalt benötigtes Brauchwasser, beispielsweise für die Spüle, kann mit einer modernen Anlage erwärmt werden.

Erdgas zählt ebenso wie Erdöl zu den fossilen Energieträgern und wird in den Reservoirs meist zusammen mit Erdöl gefunden. Im Gegensatz zu Öl verhält sich Erdgas bei der Verbrennung umweltfreundlicher, doch gibt es zahlreiche Alternativen, die eine noch bessere Ökobilanz aufweisen – beispielsweise Solarenergie. Auch die Abhängigkeit vom Rohstoffpreis ist, wenn auch in geringerem Maße, bei Erdgas zu berücksichtigen.

Erdgas: Ein fossiler Brennstoff der relativ sauber ist
Erdgas: Ein fossiler Brennstoff der relativ sauber ist

Erdgas besteht zu großen Teilen aus Methan, einem geruchlosem, aber hochentzündlichem Gas. Daher verfügen Gasheizungen über eine Zündsicherung, die die Gaszufuhr unverzüglich stoppt, sobald die Zündflamme erlischt. Die Gefahr einer Explosion ist bei modernen Anlagen sehr gering und sollte nicht grundsätzlich vom Kauf einer Gasheizung abhalten. Allerdings ist es unbedingt empfehlenswert, das System in regelmäßigen Abständen von kompetenten Fachleuten auf seine Funktionsfähigkeit und Sicherheit hin überprüfen zu lassen.

Kosten und Wirtschaftlichkeit einer Gasheizung

Heizkosten © Wolfgang S, fotolia.com
Heizkosten © Wolfgang S, fotolia.com

Die Anschaffungskosten für eine Erdgasheizung sind zu einem guten Teil von der ausgewählten Technik und den baulichen Gegebenheiten abhängig. Gegenüber der Ölheizung sind bei einer Gasheizung geringere Investitionskosten nötig. Dies liegt vor allem daran, dass kein Tank und somit kein Lagerraum benötigt wird, eine Vorratshaltung damit entfällt. Darüber hinaus kann man den Einbau eines Schornsteins mittels Rauchgasrohr und einer geschickten baulichen Integrierung umgehen. Ist bereits ein Gasanschluss im Gebäude vorhanden, sinken die Anschaffungskosten um weitere 1.000 bis 2.000 Euro. Abhängig von diesen Faktoren liegen die gesamten Investitionskosten in der Regel bei durchschnittlich etwa 7.000 Euro, sofern die gesamte Anlage samt Anschluss neu installiert werden muss. Eine reine Gasheizung kann, so schreibt es das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz vor, nicht mehr im Neubau realisiert werden, da ein gewisser Anteil der benötigten Wärme durch regenerative Energien erzeugt werden muss. Wenn Sie sich für eine Gasheizung entscheiden, ist die Kombination mit Wärmepumpe, Solarthermie oder einer Therme möglich.

Kosten für die Gasheizung
Kosten für die Gasheizung

Bei den Betriebskosten schlägt vor allem der Rohstoff selbst zu Buche. Mit der Liberalisierung des Gasmarktes steht dem Verbraucher zwar eine Vielzahl an alternativen Gasversorgern zur Verfügung, doch ist man nach wie vor von der mittel- und langfristigen Entwicklung des Gaspreises abhängig. Auf sie kann man persönlich keinen Einfluss nehmen. Für Bewegung auf dem Gasmarkt ist für die nahe Zukunft in jedem Fall gesorgt. Die Gaspreise waren in der Vergangenheit durch die Versorger jahrelang an den Ölpreis gekoppelt. 2010 untersagte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe diese Praxis und verpflichtete die Anbieter dazu, auch Faktoren wie Netzentgelte und Vertriebskosten bei der Preisbildung zu berücksichtigen.

Neue Heizungen verbrauchen weniger Brennstoff
Neue Heizungen verbrauchen weniger Brennstoff

Der zunehmende Wettbewerb zeigt zwar einerseits langsam Wirkung, doch sind kurzfristig große Schwankungen zu verzeichnen. Ein Gas Preisvergleich ist daher unbedingt ratsam: Preisunterschiede von bis zu 30 Prozent, abhängig vom Versorger und Bundesland, sind keine Seltenheit. Alles in allem ist und bleibt Erdgas ein in begrenztem Maße vorhandener Rohstoff, dessen Preis in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Während der Gaspreis 2020 noch weniger als 7 Cent pro kWh kostete, liegt er 2022 bei mehr als 14 Cent, was eine Preissteigerung von mehr als 100 Prozent darstellt. Zusätzlich kommt der CO₂-Preis dazu, der bei einem jährlichen Verbrauch von 20.000 kWh im Jahr 2022 mit 130 Euro, im Jahr 2025 bereits mit 238 Euro zu Buche schlägt.

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Umweltverträglichkeit von Gasheizungen

In punkto Umweltverträglichkeit sind besonders Gas-Brennwert-Heizungen hervorzuheben. Sie nutzen den Rohstoff Erdgas am effizientesten aus, indem sie auch die Wärme aus dem Wasserdampf in den Abgasen der Anlage verwerten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Gasheizungen liegen die Anschaffungskosten zwar höher, doch sind bis zu etwa zehn Prozent an Erdgas-Einsparung möglich. Das schont zum einen die Umwelt, zum anderen den Geldbeutel – insbesondere unter der Annahme, dass der Gaspreis zukünftig wahrscheinlich weiter steigen wird.

Die Brennwerttechnik nutzt die Wärme der Abgase
Die Brennwerttechnik nutzt die Wärme der Abgase

Bei einem Neubau sind in der Kalkulation dabei jedoch zwei Aspekte zu berücksichtigen. Ist der Energieverbrauch aufgrund guter Dämmeigenschaften, einer energieeffizienten Bauweise und dem eigenen Lebensstil generell niedrig, dann lohnen sich die Mehrausgaben unter Umständen nicht, da sie sich nicht oder nur langfristig amortisieren. In diesen Fällen könnten herkömmliche Modelle, beispielsweise eine Niedertemperatur-Gasheizung, die sinnvollere Alternative sein. Darüber hinaus verpflichtet das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zur Beimischung von regenerativen Energiequellen, beispielsweise durch die Verwendung von Biogas. Das Energieeinsparverordnung schreibt außerdem vor, dass etwa 30 Prozent gegenüber dem Gebäudebestand an Energie eingespart werden müssen. Neben dem Heizsystem spielt bei einem Neubau daher die Dämmung eine entscheidende Rolle.

Eine Erdgas-Heizung, gleich welchen Modells, weist eine vertretbare Ökobilanz auf und nutzt die verfeuerten Rohstoffe verhältnismäßig effizient aus. Daher sollte sie bei Modernisierungsmaßnahmen auf jeden Fall als Alternative in Betracht gezogen werden. Ist ein Neubau geplant, spricht dagegen viel für eine moderne Technologie, die sich zu einem größeren Teil aus regenerativen Energien speist.

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Zusammenfassung wichtiger Faktoren zur Gasheizung


Faktoren

Gasheizung
Anschaffungskosten 7.000-13.000 €
Betriebskosten 2.500-4000 €
Umweltverträglichkeit Effiziente Ausnutzung des Rohstoffs, mit regenerativen Energiequellen kombinierbar
Zukunftssicherheit Gas-Brennwert-Heizungen haben einen hohen Wirkungsgrad. Der Trend geht jedoch immer mehr zu regenerativen Energien.
Fördermittel # KfW-Programme zur energieeffizienten Sanierung und Wohnraummodernisierung
# Evtl. Förderprogramm von örtlichen Energieanbietern
Vorteile # Geringe Investitionskosten
# Keine Lagerhaltung nötig
# Verbrennt umweltfreundlicher als Öl
Nachteile # Nutzung von fossilen, damit begrenzten Rohstoffen
# Abhängigkeit vom Rohstoffpreis
# Erdgas wegen Methangehalts hochentzündlich

Alle Angaben stellen Richtwerte dar und beruhen auf eigenen Recherchen und Berechnungen. Die tatsächlichen Kosten können, abhängig von Ihrer individuellen Wohnsituation und den baulichen Gegebenheiten vor Ort, erheblich von den obigen Beträgen abweichen. Weitere, regionale Fördermöglichkeiten sind unter Umständen verfügbar.

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