Grundlagen der Solarheizung
Mit einer Solarheizung kann man in unseren Breitengraden zwar nicht den kompletten Wärmebedarf eines Hauses decken, doch lassen sich bis zu ein Drittel der Heizkosten und sogar bis zu zwei Drittel der Kosten zur Brauchwassererwärmung einsparen. Die Sonne gehört zu den regenerativen Energiequellen und kann ohne größeren Aufwand genutzt werden, sobald entsprechende Kollektoren und die dazugehörige Technik installiert sind. Darüber hinaus entfällt bei einer Solarheizung der Transport, da die Energie direkt dort erzeugt, wo sie anschließend auch verbraucht wird, das macht die Energienutzung höchst effizient. Außerdem wird kein Kohlendioxid ausgestoßen, weshalb die Solarenergie als sehr saubere Energiequelle gilt. Im Gegensatz zu begrenzt vorhandenen Rohstoffen ist die Energieversorgung auch zukünftig gesichert – Wissenschaftlern zufolge wird die Sonne weitere fünf Milliarden Jahre in nahezu gleicher Intensität scheinen.
Unterschieden wird zwischen passiver und aktiver Solarheizung. Bei der passiven Solarheizung orientiert man sich, bildlich gesprochen, an den antiken Vorfahren: Man richtet das Gebäude bereits während des Baus nach dem Stand der Sonne und damit möglichst energieeffizient aus. Dazu gehören beispielsweise eine gute Dämmung, die Ausrichtung des Hauses nach Süden, aber auch die Nutzung von verglasten Gebäudeflächen, die ähnlich wie ein Kollektor wirken. Durch die effektive Sonneneinstrahlung erwärmen sich die Bauteile, die die Wärme wiederum an die Umgebung abgeben. Es wird warm in Ihrem Zuhause, ohne dass eine Heizanlage Energie erzeugen muss.
Voraussetzung zur Nutzung der aktiven Sonnenenergie sind Kollektoren, die die Sonnenstrahlen aufnehmen und mittels eines Trägermediums weiterleiten. Wichtig dabei sind eine ausreichend große Dimensionierung der Kollektorfläche und ein möglichst sonnenreicher Standort. Die Crux bei dieser Technologie ist, dass insbesondere im Winter, wenn der Heizbedarf sehr groß ist, die Sonne nicht ausreichend oft und stark scheint. Zwar arbeiten die Systeme mit einem Speicher, der die Wärme dann abgibt, wenn sie tatsächlich im Haus benötigt wird, im Winter reicht die Solarwärme aber meist trotzdem nicht aus, womit ein weiterer Energieträger zum Einsatz kommen sollte. Aufgrund hoher Anschaffungskosten der Solarheizung sollte man trotzdem im Vorfeld, zum Beispiel im Rahmen einer Energieberatung, klären, ob sich der eigene Standort zur wirtschaftlichen Nutzung von Solarenergie eignet.
Eine zu groß gewählte Kollektorfläche am falschen Standort kostet viel Geld, das man auch bei langem Betrieb nicht wieder einspielen kann. Das System hat einen vergleichsweise hohen Wirkungsgrad und kann bestehende Heizungssysteme effektiv ergänzen. Je höher die Heizkosten zukünftig steigen, desto schneller amortisiert sich die Solarheizung, da man sich bis zu einem gewissen Grad von dieser Preisentwicklung abkoppelt. Da die Ökobilanz einer Solarheizung ausgesprochen positiv ist, stehen diverse Fördermöglichkeiten zur Verfügung, vom eigenen guten Gewissen einmal ganz zu schweigen.
Kosten und Wirtschaftlichkeit einer Solarheizung
Die Kosten für eine Solarthermie-Anlage hängen von einigen variablen Faktoren wie der Größe und der Art der Anlage ab. Als Richtwert für die Anschaffungskosten einer Anlage zur Brauchwassererwärmung kann man derzeit etwa 5.000 Euro für eine Familie mit vier Personen im eigenen Haus inklusive Montage ansetzen, bei Verwendung leistungsfähigerer Kollektoren in modernerer Bauart erhöht sich dieser Betrag auf etwa 8.000 Euro. Kombi-Anlagen, die sowohl zur Warmwasseraufbereitung als auch zur Heizungsunterstützung genutzt werden, benötigen mehr Kollektorfläche. Hier liegen die durchschnittlichen Kosten bei etwa 10.000 Euro für einen Haushalt mit vier Personen. Der Anschaffungspreis einer Solarheizung wird in den nächsten Monaten vermutlich eher sinken, da die Nachfrage nach Solarenergie-Anlagen unverändert hoch ist.
Hinzu kommen Pflege- und Instandhaltungskosten, die unter anderem von der Qualität und Verarbeitung der verwendeten Solarkollektoren bzw. der Anlagentechnik abhängen. Darüber hinaus ist für den Betrieb der Kollektoren etwas Strom nötig. Die Kosten hierfür liegen jedoch im unteren zweistelligen Bereich und sollten in der Kalkulation kaum eine Rolle spielen. Die Solarthermie wird als umweltfreundliche und regenerative Energiequelle von der Bundesregierung gefördert. Mehr zu den Fördermöglichkeiten erfahren Sie hier.
Ist die Anlage nach der positiv verlaufenen Wirtschaftlichkeitsanalyse erst einmal auf dem Hausdach oder im Garten montiert, hält sich der weitere Investitionsaufwand in Grenzen. Abgesehen von regelmäßigen Wartungskosten verrichten die Kollektoren ihren Dienst recht zuverlässig. Die Lebensdauer moderner Solarheizungen liegt bei etwa 30 Jahren – genug Zeit, um die vergleichsweise hohen Anfangsinvestitionen über die Jahre wieder einzusparen. Erkundigen Sie sich für den Fall der Fälle noch vor dem Einbau bei dem Hersteller der Anlage bzw. den Monteuren, ob und welche Garantien angeboten werden.
Umweltverträglichkeit einer Solarheizung
Sonnenenergie muss nicht aufwendig zum Verbrauchsort transportiert werden, ist ohnehin im Überfluss vorhanden und stößt bei der Beheizung eines Wohnhauses oder bei der Warmwasseraufbereitung kein klimaschädliches Kohlendioxid aus. Diese Gründe machen die Solarthermie zu einer der umweltfreundlichsten nutzbaren Energieressourcen am Markt. Darüber hinaus stören sich weitaus weniger Menschen an einem kollektorbedeckten Dach als beispielsweise an großen Landschaftsflächen, auf denen sich unzählige Windräder nebeneinander drehen.
Wo Licht ist, ist aber im wahrsten Sinne des Wortes immer auch ein wenig Schatten. Ist die eigene Anlage falsch dimensioniert oder der Standort nicht geeignet, so sind die Kosten am Ende größer als der Ertrag. Darüber hinaus kann die umweltfreundliche Technologie in Deutschland nur ergänzend zu einem anderen Heizsystem eingesetzt werden, da die Sonnenenergie alleine nicht ausreicht, um den Heizbedarf eines Mehrpersonen-Haushalts das ganze Jahr über zu decken.
Stellt man frühzeitig sicher, dass sich die Anlage auf dem eigenen Hausdach rentiert, so überwiegen die Vorteile jedoch ganz eindeutig. Man ist weniger abhängig von den großen Energieversorgern und ihrer Preispolitik, verschwendet keine fossilen Rohstoffe und investiert in eine umweltfreundliche und zukunftsweisende Technologie.
Zusammenfassung wichtiger Faktoren zur Solarheizung
Faktoren | Solarheizung |
---|---|
Anschaffungskosten | 5.000-12.000 € |
Betriebskosten | 50-100 € (Einfamilienhaus 100qm) |
Umweltverträglichkeit | Sehr gut. Regenerative Energie, keine Transportkosten |
Zukunftssicherheit | Sehr zukunftssicher durch nahezu unbegrenzte Verfügbarkeit von Sonnenenergie und (nahezu) CO₂-Neutralität. |
Fördermittel | # KfW-Programme zur energieeffizienten Sanierung und Wohnraummodernisierung # BAFA-Förderung von Solarkollektoren |
Vorteile | # Lange Lebensdauer # Unabhängigkeit von Energieversorgern # Keine Lagerhaltung nötig |
Nachteile | # Energiebedarf nicht allein durch Sonne zu decken # Richtige Dimensionierung enorm wichtig # Abhängigkeit von Sonnenstrahlung |
Alle Angaben stellen Richtwerte dar und beruhen auf eigenen Recherchen und Berechnungen. Die tatsächlichen Kosten können, abhängig von Ihrer individuellen Wohnsituation und den baulichen Gegebenheiten vor Ort, erheblich von den obigen Beträgen abweichen. Weitere, regionale Fördermöglichkeiten sind unter Umständen verfügbar.
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