Die größten Stand-by-Stromfresser

Teilen:

Fernseher, Rechner, Kaffeemaschine, Musikanlage – 360 Kilowattstunden Strom fallen im Durchschnitt an, wenn Sie Ihre Geräte auf Stand-by laufen lassen, statt sie auszustellen, wenn Sie diese nicht benötigen. Das sind bei einem aktuellen Strompreis von etwa 37 Cent 133 Euro im Jahr. Geld, dass Sie gut für die Urlaubskasse oder anderweitig nutzen könnten. Dabei ist es gar nicht schwer den Stand-by-Modus zu vermeiden. Wir wollen Ihnen im folgenden Artikel zeigen, welche Geräte den meisten Strom im Stand-by-Modus verbrauchen und wie Sie diesen unnötigen Stromverbrauch vermeiden können.

Stromfresser © Frank Eckgold, fotolia.com
Stromfresser © Frank Eckgold, fotolia.com

Stand-by-Modus: Was ist das überhaupt?

Eigentlich würde es ja genügen, wenn ein Gerät zwei Einstellungen hätte. Bei der Nutzung ist es an-, bei der Nichtnutzung abgestellt. Der Stand-by-Modus ist eine Art Zwischenzustand, der den Komfort bei der Verwendung Ihrer Geräte erhöhen soll. Wenn ein Gerät nämlich komplett ausgestellt ist, braucht es beim Anstellen einige Zeit, um hochzufahren. Der Stand-by-Modus soll diese Wartezeit verkürzen.

Damit der sekundenschnelle Übergang vom Stand-by-Modus in den Aktiv-Modus möglich ist, muss das Gerät im Stand-by-Modus jedoch die ganze Zeit mit Strom versorgt werden. Und das kostet Geld, das sich am Ende des Jahres mit den zahlreichen Geräten im Haushalten ganz schön summiert.

Der Verbrauch im Stand-by-Modus hängt stark vom Alter der Geräte ab. Seit 2013 schreibt die Ökodesign-Richtlinie der EU nämlich vor, dass Geräte im Stand-by-Modus nur noch 0,5 Watt verbrauchen dürfen. Wenn sie über eine Anzeige, beispielsweise für die Uhrzeit, verfügen, dürfen die Geräte bis zu einem Watt verbrauchen.

Geld und Taschenrechner © tech-studio, fotolia.com
Geld und Taschenrechner © tech-studio, fotolia.com

Das klingt erst einmal wenig. Aber aufs Jahr gerechnet und mit den zahlreichen Geräten, kommen eben doch einige 100 Kilowattstunden Strom zusammen. Das ist nicht nur schlecht für Ihr Portemonnaie, sondern auch für die Umwelt. Stromverbrauch ist schließlich auch immer mit CO2-Emissionen verbunden. Bei 360 Kilowattstunden sind es immerhin 150 Kilogramm CO2, die völlig sinnlos in die Atmosphäre emittiert werden.

Stand-by-Räuber ausmachen

Geräte, die im Stand-by-Modus unnötig Strom verbrauchen, befinden sich im gesamten Haus verteilt. Daher lohnt sich ein Rundgang durch Ihre Räume, um die heimlichen Stromfresser zu entlarven.

Zimmer Stromfresser
Wohnzimmer Hifi-Anlage, Receiver, Router, Fernseher, DVD- und Blueray-Player
Büro Rechner, Monitor, Drucker, Scanner
Küche Geschirrspüler, Radio, Waschmaschine, Kaffeemaschine
Badezimmer Waschmaschine, elektrische Zahnbürste, elektrischer Rasierer
Kinderzimmer Spielekonsole, Fernseher
Der Stand-by-Modus kostet Energie und Geld
Der Stand-by-Modus kostet Energie und Geld

Stromfresser Nummer 1: Vernetzte Unterhaltungstechnik

Das Wohnzimmer gehört zu den Räumen, in denen die meisten heimlichen Stromfresser zu finden sind. Denn vor allem Unterhaltungselektronik ist meist auf den Stand-by-Modus gestellt. So können Sie sich einfach auf der Couch niederlassen, die Fernbedienung einschalten und das Fernsehprogramm genießen. Aber das kostet eben unnötig Strom.

Moderne Fernseher sind dabei noch nicht einmal das größte Problem. Die gierigsten Stromfresser im Wohnzimmer sind vernetzte Geräte. Diese dürfen im Stand-by-Modus laut Ökodesign-Richtlinie der EU nämlich 3 bis 12 Watt verbrauchen. Wer also in einem Smart-Home lebt, gibt unter Umständen eine Menge für den Stand-by-Modus aus. Das Problem ist, dass viele vernetzte keinen Ausschalter besitzen. So können allein Soundbar oder smarte Lautsprecher bis zu 8 Watt im Stand-by-Modus benötigen. Und auch Receiver schlagen mit durchschnittlich 8 Watt ordentlich zu Buche.

Stromverbrauch: Wo versteckt sich das Einsparpotential?
Stromverbrauch: Wo versteckt sich das Einsparpotential?

Stromfresser Nummer 2: Spielekonsolen, PCs und Drucker

Auch im Kinderzimmer lohnt sich das Aufspüren von unnötigen Stromfressern. Spielekonsolen verbrauchen im Stand-by-Modus je nach Modell zwischen 1 und 15 Watt. Das kann auf das Jahr gerechnet mehr als 30 Euro Stromkosten allein für den Stand-by-Modus bedeuten.

Beim PC kommt es ganz auf die Leistung, das Netzteil und die Anzahl der Monitore an. Ein guter Gaming-PC mit zwei Monitoren bringt es im Stand-by-Modus mal gut auf 20 Watt. Das sind bei 16 Stunden Stand-by-Betrieb am Tag etwa 116 Kilowattstunden und damit 43 Euro im Jahr.

Beim Drucker sind es zwar nur 3 Watt im Stand-by-Modus. Aber gerade den sollten Sie ausstellen, wenn Sie ihn nur ab und an benötigen. Ansonsten zahlen Sie für ein Gerät, dass nur selten im Einsatz ist, unnötige 10 Euro im Jahr für den Stand-by-Betrieb, der an dieser Stelle wirklich unnötig ist.

Strom sparen bei PC und EDV © dena
Strom sparen bei PC und EDV © dena

Stromfresser Nummer 3: Der Router

Ein weiterer Stromfresser – der Router. Er läuft nämlich unentwegt, um für das vernetzte Zuhause zu sorgen. Dabei lassen sich in den Einstellungen des Geräts extra Zeiten für den Aktiv-Modus festlegen. So sparen Sie in der Nacht allein durch einen abgeschalteten Router bis zu 11 Euro im Jahr. Wenn Sie in den Urlaub fahren, ist es am besten, den Router ganz vom Netz zu nehmen. Aber Achtung! Wenn Sie in einem Smart-Home wohnen und sich am Morgen von Alexa wecken lassen, sollten Sie die Wlan-Verbindung natürlich nicht kappen. Ansonsten werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit verschlafen.

Strom sparen im Home-Office
Strom sparen im Home-Office

Stromfresser Nummer 4: Haushaltsgeräte

Neben der Unterhaltungselektronik und der Vernetzung Ihrer Geräte können auch Haushaltsgeräte heimliche Stromfresser sein. Wenn Sie Waschmaschine, elektrische Zahnbürste und Kaffeemaschine nicht vom Netz nehmen, laufen Sie immer auf Stand-by.

Mit Zeitschaltuhren startet die Kaffemaschine am Morgen automatisch © pixel-shot, stock.adobe.com
Mit Zeitschaltuhren startet die Kaffemaschine am Morgen automatisch © pixel-shot, stock.adobe.com

In der folgenden Tabelle finden Sie einige ausgewählte Geräte und Ihren jährlichen Stromverbrauch im Stand-by. Vor allem Geräte die selten in Benutzung sind, verursachen im Stand-by-Modus mehr Kosten als bei den wenigen Betriebsstunden im Jahr.

Gerät Jährliche Stromkosten im Stand-by
Waschmaschine 16,20 Euro
Mikrowelle 13,50 Euro
Elektroherd 13,50 Euro
Elektrische Zahnbürste 11.75 Euro
Kaffeemaschine 7,75 Euro

Stromsparen durch intelligente Steckerleisten

Viele nutzen bereits Mehrfachsteckdosen mit einem Kippschalter, um alle angeschlossenen Geräte mit einer Kippbewegung ausschalten zu können. Die Steckdosen brauchen zwar selbst auch ein wenig Strom, damit die Lampe bei Aktivität leuchtet, aber diesen Stromverbrauch können Sie vernachlässigen. Das Problem bei Mehrfachsteckdosen liegt allerdings darin, dass oft vergessen wird, den Kippschalter zu betätigen und die Geräte weiter auf Stand-by laufen.

Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Master-Slave-Steckdosen. Die automatischen Mehrfachstecker haben einen Masteranschluss und mehrere Slave-Eingänge. In den Masterstecker stecken Sie das Hauptgerät, wie den PC oder den Fernseher. In die Slave-Einlässe schließen Sie hingegen Nebengeräte, wie Drucker, Monitor, Lautsprecher oder DVD-Player an. So werden die Zusatzgeräte nur aktiviert, wenn das Hauptgerät eingeschaltet ist.

Strom sparen mit inelligenten Steckerleisten
Strom sparen mit inelligenten Steckerleisten

Als dritte Option stehen Ihnen sogenannte Stand-by-Killer mit Infrarot-Empfänger zur Verfügung. Diese stecken Sie zwischen Steckdose und Fernseher. Beim Drücken des roten Powerknopf auf der Fernbedienung wird zunächst der Stand-by-Killer aktiviert. Ein zweites Mal Drücken und das TV-Gerät ist angestellt. Wenn Sie den Fernseher wieder abstellen, drücken Sie nur einmal den roten Powerknopf und der Stand-by-Killer kappt die Stromzufuhr zum Fernseher automatisch.

Die Steckerleiste hilft beim Stromsparen
Die Steckerleiste hilft beim Stromsparen

Stromfresser effektiv aufspüren

Die Urlaubszeit ist ideal, um heimliche Stromfresser zu entlarven. Schalten Sie alle Stand-by-Geräte, die Sie erkannt haben, aus und lesen Sie vor dem Urlaub den Zählerstand ab. Dann prüfen Sie diesen, wenn Sie wieder nach Hause kommen. Wenn der heimische Verbrauch, während Sie nicht da sind, bei mehr als einer Kilowattstunde am Tag liegt, sollten Sie sich noch einmal auf die Suche nach heimlichen Stromfressern begeben.

Weniger Stromverbrauch dank Zeitschaltuhren © gina_sanders , stock.adobe.com
Weniger Stromverbrauch dank Zeitschaltuhren © gina_sanders , stock.adobe.com

Um Stromfresser ausfindig zu machen, können Sie Energiekostenmesser benutzen. Diese können Sie bei den Verbraucherzentralen ausleihen oder für wenig Geld im Elektronik-Shop erwerben.

Ein Energiekostenmessgerät hilft Stromfresser aufzuspüren
Ein Energiekostenmessgerät hilft Stromfresser aufzuspüren
Stromfresser © Frank Eckgold, fotolia.com
Stromfresser aufspüren

So kommt man Stromfressern auf die Schliche Fast jeder hat sie im Haushalt, doch vielfach gelingt es nicht, sie ausfindig… weiterlesen

Artikel teilen: