Günstiger Strom trotz Schufa-Eintrag? Möglich!
Mit einem negativen Schufa-Eintrag wird es für Stromkunden schwieriger, den Stromanbieter zu wechseln. Mit Ausnahme des Grundversorgers an seinem Standort muss nämlich kein Anbieter ihn als Kunden akzeptieren. Für die potenziellen Kunden selbst ist das oft bedauerlich. Mit einem Stromanbieterwechsel sparen Menschen mit einem Schufa-Eintrag bisweilen mehrere Hundert Euro im Jahr und verbessern so ihre finanzielle Situation. Deshalb sollte man auch bei einem Schufa-Eintrag Stromangebote miteinander vergleichen.
Grundversorger sind verpflichtet, Kunden zu akzeptieren
In jeder Region Deutschlands gibt es einen Grundversorger mit der Verpflichtung, einen Grundversorgungstarif anzubieten. Die Grundlage der Regelung ist Paragraf 36 im Energiewirtschaftsgesetz. Als Kunden mit Grundversorgungsvertrag muss der Grundversorger jeden akzeptieren, der in seinem Grundversorgungsgebiet lebt. Das gilt unabhängig davon, ob der jeweilige Interessent einen Schufa-Eintrag hat oder nicht.
Wer ihr möglicher Grundversorger ist, erfahren Stromkunden beim lokalen Stromnetzbetreiber. Er muss diese Information im Internet veröffentlichen. Den Namen des lokalen Stromnetzbetreibers erfährt man beispielsweise auf Störungsauskunft.de, wenn man die Postleizahl seines Wohnorts eingibt.
Der Grundversorger bietet in der Regel mehrere Stromtarife an. Die Pflicht, einen Kunden zu akzeptieren, besteht aber nur beim Grundversorgungstarif. Bei allen anderen Tarifen kann der Grundversorger ebenso frei wie jeder andere Stromanbieter entscheiden, ob er beispielsweise jemanden mit einem Schufa-Eintrag als Kunden akzeptiert. Der Grundversorgungsvertrag ist fast nie der günstigste. Deshalb sollten Strombezieher mit Schufa-Eintrag versuchen, möglichst einen günstigeren Stromtarif zu bekommen. Das ist für sie schwieriger als für Menschen ohne Schufa-Eintrag. Aber es ist möglich.
Prüfen Stromversorger, ob Neukunden Schufa-Einträge haben?
Nicht jeder Stromanbieter prüft bei jedem potenziellen Neukunden, ob er einen negativen Schufa-Eintrag besitzt. Deshalb akzeptieren manche Stromanbieter Neukunden mit Schufa-Antrag einfach deshalb, weil sie gar nichts von deren Schufa-Einträgen wissen. Aber selbst, wenn ein Stromversorger bei der Schufa anfragt und über den negativen Eintrag eines potenziellen Neukunden erfährt, bedeutet das noch nicht zwangsläufig, dass er ihn ablehnt. Akzeptiert er ihn, kann es allerdings sein, dass der Anbieter zusätzliche Sicherheiten verlangt:
- Bisweilen verlangen Stromanbieter Vorkasse, um sich auf diese Weise vor einem Zahlungsverzug abzusichern.
- Möglich ist darüber hinaus ein Stromtarif mit Kaution. Wie eine Mietkaution wird sie dann genutzt, wenn ein Kunde in Zahlungsverzug gerät.
Darüber hinaus kann es durchaus sein, dass ein Stromversorger keine dieser Optionen wählt und jemanden mit Schufa-Eintrag trotzdem als Neukunden akzeptiert. Auf der anderen Seite kann es passieren, dass der Interessent mit Schufa-Eintrag einen Stromtarif-Vergleich durchführt und erst einmal bei mehreren Stromanbietern abgewiesen wird. Er sollte in diesem Fall aber nicht aufgeben, sondern weitersuchen. Die Chance ist groß, dass man mit etwas Geduld einen Stromtarif findet, der deutlich günstiger als der Grundversorgungstarif ist.
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