Individuelle Stromtarife. Was bedeutet HT und NT?

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Bei der Stromerzeugung gibt es meist ein Problem – Die Erträge aus Wind-, Atom- und Wasserkraft können nicht in großen Mengen abgespeichert werden. Daher werden sie oft nach der Erzeugung direkt ins Netz eingespeist. Das empfindliche Stromnetz muss jedoch immer ausgeglichen sein und darf keinen zu hohen Frequenzschwankungen unterliegen. Gerade in Zeiten, in denen viel und in denen wenig Strom entnommen wird, haben die Schaltingenieure, die dafür sorgen, dass der Strom in unserem Netz immer mit den 50 festgelegten Herz fließt, einiges zu tun.

Dinner im Niederstromtarif © krakenimages.com , stock.adobe.com
Dinner im Niederstromtarif © krakenimages.com , stock.adobe.com

Daher haben Stromanbieter besondere Tarife im Programm, die Hochtarif (HT)- und Niedertarif (NT)-Strom separat abrechnen. In den Nebenzeiten, vor allem nachts, verbrauchen Sie dann günstigen Niederstrom, am Tag zu den Hauptzeiten gilt hingegen der Hochstromtarif. So soll sich die Stromnetzentnahme besser über den Tag verteilen und das Stromnetz zu den Hauptzeiten entlastet und den Nebenzeiten etwas mehr gefordert werden.

Nachtstrom ist ein preiswerter Stromtarif
Nachtstrom ist ein preiswerter Stromtarif

Technische Voraussetzungen für den Doppeltarif

Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Doppeltarif abzurechnen. Entweder verfügt Ihr Haushalt über zwei Stromzähler oder einen Doppeltarifzähler. Die beiden Zähler können Sie durch den Aufdruck „HT“ bzw. „NT“ als Hoch- bzw. Niederstromzähler identifizieren. Ein Doppeltarifzähler verfügt über zwei Rollenwerke, womit ihnen die separate Berechnung des Verbrauchs je nach Tageszeit gelingt.

Das Umschalten zwischen Tag- und Nachttarif geht dank intelligenter Stromzähltechnik automatisch. Zu den festgelegten Zeiten sendet der Anbieter über eine bestimmte Frequenz ein Umschaltsignal an die Zähler. Weil das Signal nur einen bestimmten Frequenzbereich erreicht, bieten oft nur örtliche Grundversorger den Doppeltarif an.

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Wann wird im HT-, wann im NT-Tarif abgerechnet?

Wenn Ihre Immobilie also die Voraussetzungen für einen Doppeltarif erfüllt oder Sie bereit sind, die Kosten für einen Doppeltarifzähler auf sich zu nehmen, können Sie über die Angebote, bei denen die Anbieter zwischen Hoch- und Niederstrom unterscheiden, nachdenken. Dazu sollten Sie genau bedenken, wann Sie den meisten Strom verbrauchen.

Da in einem Doppeltarif der Strom zu den Hauptzeiten teurer ist als bei einem herkömmlichen Stromtarif, sollten Sie genau überlegen, ob es sich lohnt auf einen Doppeltarif zu setzen. Die genauen Einteilungen in Hoch- und Niederstrom unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter. Grundsätzlich gilt der Hochstromtarif am Tag, meist ab 6 oder 7 Uhr. Der Niederstromtarif startet dann je nach Angebot zwischen 20 oder 22 Uhr.

Wenn Sie feststellen sollten, dass sich der gewählte Doppeltarif nicht lohnt, können Sie nach dem Ende der Vertragslaufzeit natürlich wieder auf einen herkömmlichen Tarif setzen, der nicht zwischen Hoch- und Niederstrom unterscheidet. Mit unserem Stromtarifrechner können Sie die Anbieter und deren Angebote in Ihrer Region vergleichen.

Mit dem richtigen Tarif ist der Nachtstrom günstiger
Mit dem richtigen Tarif ist der Nachtstrom günstiger

Für Privat- und Gewerbekunden interessant

Es gibt spezielle Gewerbe, die vor allem in der Nacht Strom verbrauchen, während am Tag eher weniger Energiekosten auftreten. Gerade Bäckereien, Bars und Clubs können deutlich Kosten einsparen, wenn Sie auf einen Doppeltarif setzen. Privatkunden sollten sich überlegen, wie hoch die Stromentnahme zu den Haupt- und Nebenzeiten ist. Wer nachts mindestens 50 Prozent des eigenen Gesamtstroms verbraucht, für den lohnt sich ein Doppeltarif.

Doppeltarif für Haushalte mit einer Nachtspeicherheizung

Die Wärmeenergie über Strom zu erzeugen kann hohe Kosten bedeuten. Das Wasser für die Heizung und das Warmwasser zu erhitzen, kostet nämlich eine Menge Energie. Wenn Sie aber über eine Nachtspeicherheizung verfügen, können Sie mithilfe des Doppeltarifs deutlich Geld einsparen. Da die Heizung, wie der Name es verrät, nachts Strom abspeichert, nutzt die Heizungsanlage dann automatisch den Niederstromtarif.

Geräte nachts laufen lassen

Verträge, die je nach Tageszeit HT- und NT-Strom liefern, sind nicht nur für Nachteulen interessant. Der Stromverbrauch lässt sich nämlich auch in die Nacht verlegen, wenn Sie gar nicht wach sind. Beispielsweise können Sie Geschirrspüler und Waschmaschinen auch über Nacht laufen lassen und am Morgen das Geschirr ausräumen bzw. die Wäsche aufhängen. Natürlich ist das nur möglich, wenn die Geräte Sie nicht bei der nächtlichen Ruhe stören. Aber gerade Waschmaschinen, die im Keller stehen, stellen da gar kein Problem dar. Und Küche und Schlafzimmer sind ja meist auch keine angrenzenden Räume. Wenn Sie über ein E-Auto verfügen, können Sie dieses auch über Nacht aufladen.

Unser Tipp: Wer nebenbei noch etwas für die Umwelt tun möchte, Nacht- und Tagstromtarife gibt es auch als Ökostrom-Angebote.
Haus mit Solaranlage erleuchtet © pixelwolf, fotolia.com
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