Die Sonne – Solarenergie für jedermann
Seit 4,5 Milliarden Jahren scheint sie nun schon: die Sonne. Sie ist vergleichbar mit einem riesigen Glutofen, in dessen Innerem ständig Kernfusionen stattfinden. Ein Teil der dabei entstehenden Energie trifft mit den Sonnenstrahlen auf die Erde und kann auf unterschiedliche Weise genutzt werden – beispielsweise zur Erzeugung von Strom (Photovoltaik) oder Wärme (Solarthermie). Kombi-Solaranlagen vereinen beide Techniken und nutzen die Sonnenenergie zur Erzeugung von Strom und Wärme.
Grundlagen der Photovoltaik
Für die Stromerzeugung benötigt man so genannte Photovoltaik-Anlagen, also Solarzellen, die im Privatgebrauch in der Regel auf dem Dach eines Hauses angebracht werden. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, die Zellen bei entsprechenden Voraussetzungen in das Gebäude zu integrieren oder im Garten beziehungsweise auf einem freien Feld aufzustellen.
Die Ökobilanz einer Solar-Anlage kann sich sehen lassen. Von der Herstellung der Anlage einmal abgesehen entsteht kein klimaschädigendes Kohlendioxid, und es werden keine begrenzt verfügbaren Rohstoffe verfeuert. Die Sonne scheint so oder so, und nach heutigem Kenntnisstand wird sich daran auch in den nächsten 5 Milliarden Jahren nichts ändern.
Voraussetzungen zur Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage
Wichtigste Voraussetzung für die Investition in eine Photovoltaik-Anlage ist eine geeignete Fläche, die groß genug für die Zellen ist und gleichzeitig ausreichend von der Sonne bestrahlt wird. Zwar gibt es pfiffige Techniken, die den Wirkungsgrad erhöhen – beispielsweise bewegliche Module, die den Gang der Sonne mitverfolgen. Steht das Haus aber von morgens bis abends im Schatten, wird sich die Anlage in der Regel nicht rentieren.
Die nächste Überlegung sollte der Größe der geplanten Anlage gelten. Ist sie zu klein, so ist der finanzielle Aufwand am Ende höher als der Ertrag. Umgekehrt gilt jedoch nicht der Schluss: Je größer, desto besser. Bei Photovoltaik-Anlagen hängen Wohl und Wehe bei einer Überdimensionierung stark von den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Der überschüssig erzeugte Strom, den Sie nicht für die eigenen Elektrogeräte benötigen, muss komplett gegen Zahlung einer Einspeisevergütung vom Stromnetzbetreiber abgenommen werden. Aber inwieweit der Ertrag die zusätzlichen Kosten für eine große Anlage inklusive Wartung ausgleicht, ist von Fall zu Fall verschieden.
Die fälligen Vergütungen werden, nebenbei erwähnt, von den meisten Stromanbietern als wichtigstes Argument für stetige Preiserhöhungen angeführt, da insbesondere die Förderung der Solarenergie zu einem regelrechten Boom führte. Gleichzeitig gesunkene Beschaffungspreise an der Strombörse werden von den Versorgern dagegen meist nicht in gleichem Maße an den Kunden weitergegeben.
Soll die Anlage rentabel und wirtschaftlich arbeiten, ist es empfehlenswert, sich von potenziellen Anlagenbauern unverbindlich informieren zu lassen oder einen fachkundigen Sachverständigen zu Rate zu ziehen. Wer sich selbst schon einmal im Vorfeld erkundigen will, kann sich beispielsweise über das Internet schnell einen Überblick über entsprechende Förderverbände und Anbieter sowie die durchschnittliche Sonnenscheindauer in bestimmten Gebieten verschaffen. Mittlerweile bieten einige Energieversorger ihren Kunden auch Komplettpakete an, in denen die Photovoltaik-Anlage inklusive Montage und weiteren Dienstleistungen enthalten sind. Über unseren Photovoltaik-Rechner können Sie sich ausrechnen lassen, ob eine Photovoltaik-Anlage bei Ihnen wirtschaftlich ist.
Kosten einer Photovoltaik-Anlage
Die Kosten für eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung hängen von einigen variablen Faktoren wie der Größe und der Art der Anlage ab. Als Richtwert für die Anschaffungskosten kann man derzeit etwa 10.000 bis 20.000 Euro für eine Familie mit vier Personen im eigenen Haus ansetzen. Außerdem ist es sinnvoll, zusätzlich einen Stromspeicher zu integrieren. Die meiste Energie wird nämlich zur Mittagszeit erzeugt, wenn Ihr Haushalt meist den wenigsten Strom braucht. Mit einem Batteriespeicher können Sie den Strom für den Eigenbedarf zeitlich unabhängig vom Verbrauch erzeugen.
Hinzu kommen Pflege- und Instandhaltungskosten, die unter anderem von der Qualität und Verarbeitung der verwendeten Solarzellen beziehungsweise der Anlagentechnik abhängen. Präzise Berechnungen sind hier kaum möglich, da die Rentabilität auch von der tatsächlichen Sonneneinstrahlung und den politischen Rahmenbedingungen beeinflusst wird. Aktuell gültige Richtwerte und Kostenrechner, die Sie online mit Ihren individuellen Daten füttern können, finden Sie im Internet.
Fördermöglichkeiten für Photovoltaik
Den Ausgaben stehen einige Vergütungen und Fördermöglichkeiten gegenüber, die ebenfalls in die Entscheidung für oder gegen eine Photovoltaik-Anlage einbezogen werden sollten.
Die Einspeisevergütung ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt. Die Höhe der Vergütung richtet sich nach Art und Größe sowie dem Datum der Inbetriebnahme der Anlage. Der Vergütungssatz nimmt prozentual von Jahr zu Jahr ab, bleibt aber für den einzelnen Anlagenbetreiber über den gesamten Zeitraum konstant. Das bedeutet, dass der Strom über 20 Jahre zu einem festgelegten, aber geringeren Preis vergütet wird, wenn eine Anlage statt in diesem erst im kommenden Jahr installiert bzw. in Betrieb genommen wird. Um in den Genuss der Vergütungen zu kommen, ist eine Registrierung der Anlage bei der Bundesnetzagentur nötig. Bei einer Neuinstallation sollte man auf jeden Fall die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Auge behalten.
Interessenten können bei der Anschaffung der Photovoltaik-Anlage auf vielfältige Fördermöglichkeiten zurückgreifen, wenn kein ausreichendes Eigenkapital zur Verfügung steht. Ein wichtiger Ansprechpartner ist die KfW-Bank, die zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse zur Solarenergie-Förderung anbietet. Vermittelt werden diese Darlehen über die Hausbank, da die KfW über kein eigenes Filialnetz verfügt und nicht in direktem Kontakt mit den Endkunden steht. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl regionaler Angebote, die die Verbreitung umweltfreundlicher Technologien finanziell unterstützen. Zu beachten ist, dass Anträge auf Förderhilfen im Vorfeld eingereicht werden müssen, sprich: bevor die Anlage installiert wird.
Auch Menschen, die in einer Wohnung leben, können übrigens in den Genuss von eigens produziertem Photovoltaik-Strom kommen. Kompakte Stecker-Solargeräte für Balkon, Terrasse und Fassade leiten Sonnenenergie direkt in die heimische Steckdose und machen sie für das eigene Stromnetz nutzbar. Die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig, kündigt im Sommer 2022 an, die Minikraftwerke landesweit mit 10 Millionen Euro fördern zu wollen.
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