Stromerzeugung aus Windkraft
Mit Kleinwindkraftanlagen können Verbraucher ihren Strom selbst produzieren, um unabhängig von Versorgern und deren Strompreiserhöhungen zu werden. Welche Möglichkeiten auch in kleinerem Umfang für die Erzeugung von Strom aus Windkraft zur Verfügung stehen, wollen wir darstellen. Kleinwindkraftanlagen sind nicht für jede Immobilie eine sinnvolle Investition. Die Standortbedingungen sind entscheidend.
Grundlagen der Stromerzeugung aus Windkraft
Wind, also die physikalische Bewegung der Luft, wird schon seit langer Zeit zur Gewinnung von Energie genutzt. Früher nutzten Bauern dazu beispielsweise Mühlen, gegen die Don Quijote seinen hoffnungslosen Kampf führte. Das Prinzip hat sich bis heute nicht grundlegend verändert, wie man an den großen Windparks sehen kann. Vor allen Dingen in windreichen Gegenden Deutschlands steht eine Vielzahl der Anlagen, die aus großen Masten mit drehenden Rotorblättern bestehen. Die Konzentration solcher Windkraftanlagen auf ausgewiesenen Flächen hat seine Gründe. Einer der wichtigsten ist, dass viele Menschen in ihnen eine Störung des Landschaftsbildes und eine Verschandelung der Umwelt sehen. Ähnlich wie die spanische Sagengestalt führte dies bereits zu zahlreichen Kämpfen, die heutzutage allerdings vor Gericht ausgetragen werden. Eine Lösung sind „Offshore“-Windparks, die auf hoher See und somit außerhalb der Sichtweite der meisten Menschen angelegt werden.
Anlagen für die Erzeugung von Strom für den eigenen Haushalt sind natürlich von sehr viel kleinerem Maßstab. Trotzdem gibt es auch bei den so genannten Kleinwindanlagen einige Unwägbarkeiten, über die sich Interessenten im Vorfeld gründlich informieren sollten. Die Gesetzeslage und die erhältlichen Anlagen und Angebote sind relativ uneinheitlich. Hinzu kommt, dass es im Gegensatz zur Nutzung manch anderer regenerativer Energiequelle zu Lärmbelästigungen, Schattenwurf oder Vibrationen kommen kann.
Voraussetzungen zur Anschaffung von Kleinwindanlagen
Wichtig bei der geplanten Investition in eine Kleinwindkraftanlage ist zunächst der passende Standort. Städtische Gebiete kommen in der Regel aufgrund der dichten Bebauung und dem hohen Potenzial von Belästigungen der Nachbarn kaum infrage. Steht das Eigenheim auf dem Land, sollte man Informationen über die durchschnittlich herrschende Windkraft einholen oder selbst entsprechende Messungen über einen längeren Zeitraum durchführen.
Ist ein ausreichend ertragreicher Platz gefunden, geht es an die Auswahl einer geeigneten Windkraftanlage. Die zu wählende Größe und Leistungsfähigkeit hängt unter anderem von dem geschätzten Strombedarf und der Windstärke am gewählten Standort ab. Zu beachten ist, dass die Natur, und damit auch der Wind, oftmals schwer berechenbar ist, was zu schwankenden Erträgen im Jahresdurchschnitt führen kann.
Üblicherweise erzeugen Kleinwindkraftanlagen eine Leistung von wenigen Kilowatt. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich der Kauf einer technisch ausgereiften Anlage, die am Markt bereits ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt hat. Auch wenn zertifizierte Anlagen in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet sind, sollte man an diesem Detail nicht sparen, insbesondere, wenn man die Einspeisung des Stroms in das öffentliche Versorgungsnetz ins Auge fasst. Betreiber von Windkraftwerken sind einer Verordnung zufolge (SDLWindV) unter bestimmten Umständen sogar zu einer Zertifizierung verpflichtet. Informationen hierzu finden Sie unter anderem beim TÜV.
Bereits im Vorfeld ist in Erfahrung zu bringen, welche Genehmigungen zur Inbetriebnahme vorliegen müssen. Daher sollte das örtliche Bauamt von Anfang an in die Planungen einbezogen werden. Die gesetzlichen Regelungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Darüber hinaus kann es aufgrund verschiedener Auswirkungen auf die Umwelt nötig sein, weitere Ämter zu kontaktieren. Legt man Wert auf ein weiterhin gutes Verhältnis zu seinen Nachbarn, so informiert man sie ebenfalls vor dem Bau. Die Akzeptanz ist Umfragen zufolge in der Regel hoch, doch sollten eventuelle Probleme wie Schattenwurf oder der sogenannte Disco-Effekt, hervorgerufen durch regelmäßige Lichtreflexionen, rechtzeitig thematisiert werden.
Kosten einer Windkraftanlage
Die Kosten für eine Kleinwindkraftanlage hängen stark von der gewählten Größe, dem Hersteller und dem Modell ab. In der Regel werden die Gesamtkosten pro Kilowatt angegeben und schwanken zwischen dreistelligen und höheren vierstelligen Eurobeträgen.
Aufgrund der Vielzahl an Unwägbarkeiten und eines uneinheitlichen Gesamtmarktes ist es gerade bei Windkraftanlagen unbedingt nötig, sich zuallererst möglichst gut zu informieren und entsprechend kompetente Fachleute zu konsultieren. Insbesondere in Gegenden, in denen eine Stromversorgung beispielsweise durch unwegsames Gelände problematisch aufrechtzuerhalten ist, kann der Wind als Stromquelle jedoch eine gute Alternative sein.
Fördermöglichkeiten für Windkraftanlagen
Die KfW-Bank fördert Windkraftanlagen im Rahmen ihres Programms „Erneuerbare Energien“ (270). Wird der selbst erzeugte Strom in das öffentliche Netz eingespeist, profitieren Hausbesitzer zumindest von einer Einspeisevergütung auf Grundlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Die Vergütung hängt vom Jahr der Inbetriebnahme ab. Stand 2022 liegt sie in den ersten 5 Jahren nach dem Einbau bei etwa 8 Cent pro kWh, in den folgenden 15 Jahren sinkt sie auf 5 Cent (Stand 2022). Die Investitionskosten können dadurch kaum gedeckt werden. Lohnenswert ist eine eigene Kleinwindkraftanlage nur, wenn Sie den Strom selbst nutzen. Immerhin kostet eine Kilowattstunde Strom momentan mehr als 37 Cent.
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