Stromtarife mit Prämie: Lohnen sie sich oder nicht?
Stromanbieter lassen sich viel einfallen, um Kunden zu locken. Natürlich sind günstige Preise ein starkes Argument. Bisweilen sind aber Prämien wie etwa Smartphones oder Haushaltsgeräte plakativer. Aber Vorsicht: Die attraktive Prämie eines Stromanbieters sollte niemanden dazu verführen, sich ohne einen Stromanbieter-Vergleich für ihn zu entscheiden. Oft gibt es günstigere Stromtarife. Mit ihnen würde man im Vergleich zum Stromtarif mit Prämie mitunter so viel Geld sparen, dass man die Prämie selbst kaufen könnte und immer noch ein Plus hätte.
Stromtarife mit Prämie: Was ist gemeint?
Bietet ein Stromversorger einen Stromtarif mit Prämie an, sind mit der Prämie in der Regel Produkte gemeint, die man zusätzlich zum Stromtarif erhält. Bisweilen ist die Prämie kostenlos. Manchmal muss man jedoch noch einen gewissen Preis zahlen, der aber deutlich unter dem Marktpreis des jeweiligen Produkts liegen sollte. Neben bereits erwähnten Produkten wie Smartphones oder Haushaltsgeräten werden beispielsweise teure Grillgeräte, E-Bikes und Fitnessarmbänder als Prämie angeboten.
Mitunter dienen auch Gutscheine als Prämie für Stromkunden und in seltenen Fällen erhalten sie eine Geldprämie. Finanzielle Vorteile abseits günstiger Strompreise werden bei Stromtarifen jedoch viel häufiger als Bonus und nicht als (Geld-)prämie angeboten. Bisweilen zählt man Zusatzangebote wie Versicherungen ebenfalls zu den Prämien. So bieten einige Stromversorger ihre Tarife zum Beispiel mit einem Haushaltsschutzbrief an. Er hilft bei Fällen wie verstopften Sanitäranlagen oder verlorenen Schlüsseln.
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen rät zur Vorsicht
„Bei Prämien zahlen Stromkunden oft drauf“ schreibt die Verbraucherzentrale auf Ihrer Webseite. So ist in vielen Fällen nicht klar erkenntlich, wann und wie man über die Prämie verfügen kann. Zudem sind bb dem zweiten Vertragsjahr Bonus-Tarife oft besonders teuer. Bei Prämien- und Bündelangeboten sollte man deshalb genau nachrechnen.
In zwei Fällen habe der Stromanbieter sich das Recht vorbehalten, die Prämie zu ändern. Bisweilen, so der Test weiter, entsteht durch die Prämie ein Zusatzvertrag mit eigenen Regeln. Das ist etwa bei Zeitungs-Abos oder dem erwähnten Haushaltsschutzbrief der Fall. Hier ist die Prämie zumeist nur für einen bestimmten Zeitraum kostenlos. Danach wird sie kostenpflichtig, falls man den Vertrag nicht rechtzeitig gekündigt hat. Die Tester wiesen nicht zuletzt darauf hin, dass Stromtarife mit Prämie bis zu 400 Euro teurer als der getrennte Kauf von (günstigerem) Strom und dem Prämienprodukt gewesen sind.
Am Ende zählt immer das Gesamtangebot
Natürlich bedeutet das Fazit der Verbraucherzentrale Niedersachsen nicht, dass man jedes Stromangebot mit Prämie meiden sollte. Aber es mahnt dazu, sich nicht durch Prämien blenden zu lassen. Bei einem Stromtarif zählt immer das Gesamtangebot. Wie viel kostet der Tarif und über welchen Zeitraum bindet er den Kunden? Das sind beim Stromtarif-Vergleich zwei der wichtigsten Fragen. Bei der Analyse der Kosten kann der Wert einer Prämie zwar einfließen, ist aber meistens ein untergeordneter Faktor. Falls man die Wahl zwischen zwei ansonsten gleichstarken Stromangeboten hat, kann eine Prämie aber den Ausschlag für eine Entscheidung geben.
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