TV-Energielabel kommt – So sparen Sie schon heute Strom beim Fernsehen

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EU Energielabel für Fernseher kommt – So sparen Sie schon heute Strom beim Fernsehen

Es gehört zu jenen Dingen, bei denen man sich fragt, warum es so etwas nicht schon viel früher gegeben hat: ein Energielabel für Fernseher. Schließlich steht in nahezu jedem Haushalt mindestens ein Gerät, in vielen sogar mehrere. Da sie außerdem meist täglich genutzt werden, ist das Einsparpotenzial bei effizienten Geräten sehr groß. Spätestens ab dem 30. November 2011 muss aufgrund einer EU-Verordnung nun deutlich sichtbar zu erkennen sein, ob das Fernsehgerät zu den sparsamen oder den energiefressenden Vertretern gehört. Zu den Pflichtangaben gehören unter anderem die Leistungsaufnahme während des Betriebs, der jährliche Stromverbrauch, die Bildschirmdiagonale sowie ob ein Ein-/Ausschalter vorhanden ist.

Energielabel © berlinstock, fotolia.com
Energielabel © berlinstock, fotolia.com

Einheitliches Energiespar-Label bei TV Geräten in Ampelfarben


Grafisch ist das Signet im gleichen Design gehalten wie vergleichbare Energielabels, die man von Kühlschränken, Öfen oder Geschirrspülern kennt. Auch bei den TV-Geräten hat man die Skala in Energieeffizienzklassen von „A“ (höchste Effizienz) bis „G“ (geringste Effizienz) eingeteilt. Die Kategorien sind zusätzlich in den entsprechenden Ampelfarben hervorgehoben – bei A gibt es grünes Licht, bei „G“ schaltet die Ampel auf tiefrot. Falls Sie bereits in den nächsten Wochen den Neukauf eines Fernsehgerätes planen, halten Sie ruhig Ausschau nach dem neuen Label. Viele Hersteller nutzen es bereits heute auf freiwilliger Basis.

Bei Kühlschränken gibt es das Energieeffizienz-Label schon länger, und entsprechend ist die Entwicklung in diesem Bereich weiter fortgeschritten. Mittlerweile wurden aufgrund des technischen Fortschritts neue Klassen eingeführt: A+, A++ und A+++. Bei den Fernsehgeräten will man ähnliche Erfolge beim Stromsparen erreichen und hat daher schon eine ähnliche Anpassung eingeplant. Voraussichtlich 2014, 2017 und 2020 sollen diese besonders effizienten Klassen eingeführt werden und die jeweils schlechteste Kategorie (2014: G, 2017: F, 2020: E) dafür entfallen.

Fortschritt für Verbraucher

Für den Verbraucher bedeutet die neue Regelung einen großen Fortschritt. Untersuchungen haben wiederholt gezeigt, dass viele Konsumenten zwar umweltbewusst handeln wollen, vielfach aber keine Informationen über den tatsächlichen Energieverbrauch ihrer Haushaltsgeräte haben. Selbst wenn besonders engagierte Mitmenschen in der Bedienungsanleitung nach den Stromdaten suchen, fehlen in der Regel Bezugswerte, um die tatsächliche Effizienz des Gerätes zu beurteilen.

Allerdings hinkt der Vergleich mit anderen Haushaltsgeräten wie dem Kühlschrank. Sie haben meist nur eine einzige oder wenige Funktionen. Bei Fernsehgeräten ist das anders: Geräte mit oder ohne Festplatte, mit oder ohne 3D, mit LCD, LED oder Röhre – diese und weitere Faktoren können den Stromverbrauch erheblich beeinflussen und werden in den Kriterien des Energielabels nur teilweise berücksichtigt. Verbraucher sollten sich daher nicht alleine auf das Label verlassen, aber als erste Orientierung ist es sehr hilfreich.


Bildquelle stromeffizienz.de

Stromspar-Tipps für Fernseh-Geräte

Worauf Sie bei dem Kauf und dem Betrieb eines Fernsehgerätes noch achten sollten:

  • Größere Bildschirme verbrauchen mehr Strom als kleinere. Wählen Sie beim Neukauf ein Modell, das nicht überdimensioniert ist.
  • Alte Röhrenfernseher verbrauchen in der Regel viel Strom. Neue Technologien wie LED und LCD haben viele Kinderkrankheiten überwunden und glänzen mit guten Energieeffizienz-Werten, obwohl der Leistungsumfang größer geworden ist.
  • Haben Sie ein sehr altes Gerät, kann sich ein Neukauf aufgrund der erheblich größeren Effizienz schnell amortisieren.
  • Kein Stand-by-Betrieb. Moderne Fernseher verfügen teilweise über eine Automatik, die die Stromversorgung automatisch nach einer Phase der Inaktivität unterbricht. Haben Sie ein älteres Gerät, betätigen Sie immer den Ein-/Ausschalter, wenn Sie das Gerät nicht nutzen.
  • Ist der Ein-/Ausschalter schwer zu erreichen, können Steckdosenleisten helfen, die man mit dem Fuß bedienen kann. Weiterer Vorteil: Sie können Zusatzgeräte wie den Satelliten-Receiver gleich mit vom Netz trennen.
  • VHS ist vom Aussterben bedroht. Aber gerade Videogeräte bleiben in der Regel dauerhaft angeschaltet, um die Uhrzeit auf dem Display ablesen zu können oder die Einstellungen nicht zu verlieren. Beim Kauf eines neuen TV-Geräts lohnt es sich, integrierte Aufnahmemöglichkeiten oder den möglichen Anschluss einer externen Festplatte zu berücksichtigen. Ihr altes VHS-Gerät benötigen Sie dann nicht mehr. Falls Sie zuvor alte Aufnahmen sichern wollen: Entsprechende Adapter-Verbindungen für den Computer sind im Handel erhältlich. Etwas teurer sind Dienstleister, die Ihre Aufnahmen für einen festgelegten Stundenbetrag digitalisieren.
  • 223 Minuten schaute der durchschnittliche Deutsche im Jahr 2010 täglich Fernsehen. Der einfachste, aber effektivste Tipp, um Strom zu sparen: TV ausschalten und schönere Dinge machen.

Lesen Sie hierzu bitte auch unsere Stromspar-Tipps für Unterhaltungselektronik.

Mehr zum EU-Energielabel finden Sie in dieser Broschüre der Deutschen Energie-Agentur oder newenergylabel.com.

Sie planen den Neukauf eines energieeffizienten Gerätes? Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland bietet einen interaktiven TV-Finder an.

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