Wir fühlen uns in Wohnräumen wohl, in denen eine angenehme Temperatur herrscht und genügend frische Luft vorhanden ist. Doch besonders in der kälteren Jahreszeit scheinen sich diese beiden Grundvoraussetzungen entgegenzuwirken. Denn wer möchte schon die erzeugte Heizenergie einfach zum Fenster hinaus heizen. Tatsächlich jedoch widersprechen sich warme Raumtemperaturen und regelmäßige Frischluftzufuhr gar nicht. Wir verraten Ihnen, wie Sie richtig Heizen und Lüften, damit in den eigenen vier Wänden ein gesundes Raumklima entsteht.
Gleichmäßiges Heizen in allen Räumen
Die Basis für ein ausgeglichenes Wohnraumklima, sind gleichmäßige Temperaturen in der ganzen Wohnung beziehungsweise im Haus. Das schließt auch Zimmer ein, die nicht ständig genutzt werden. Sind die Temperaturunterschiede zwischen den Räumen zu groß, kommt es zu Wärmeverlusten der warmen Räume zugunsten der kalten. Außerdem wird empfohlen, das Temperaturniveau auch zu halten, wenn keiner zuhause ist. Kühlen die Räume zu sehr aus, benötigt es umso mehr Energie, um diese wieder aufzuheizen. Eine konstante Raumtemperatur im ganzen Wohnbereich schützt vor unerwünschten Wärmeverlusten und vor Zugerscheinungen.
Moderate Raumtemperaturen anstatt Wärme-Hotspots
Für ein gleichmäßiges Temperaturniveau sollte der Unterschied zwischen den Räumen nicht mehr als vier Grad betragen. Experten empfehlen eine Grundtemperatur von 20 Grad im Wohnbereich und im Schlafzimmer etwas weniger. Das Badezimmer ist der wärmste Raum im Haus, hier werden 22 Grad als Richtwert empfohlen. Mit der Stellung drei sorgen Heizkörperthermostate automatisch für eine Raumtemperatur von 20 Grad. Behält man diese Einstellung bei, ist ein konstantes und komfortables Raumklima garantiert.
Heizanlage optimal einstellen
Moderne Heizungen werden über die Außentemperatur gesteuert. Ein Sensor sorgt dafür, dass die Anlage sich auf die herrschenden Wetterbedingungen ideal einstellt. Scheint die Sonne, fährt die Heizung ihre Leistung herunter. Sinken die Temperaturen auf dem Thermometer in den Keller, reagiert die Heizungsanlage und arbeitet mehr. Wichtig ist dabei, dass die Heizungsanlage von Grund auf richtig eingestellt ist. Denn läuft diese nicht im Optimalbereich, können Energieverluste die Folge sein. Brennwertgeräte brauchen beispielsweise eine gut eingestellte Rücklauftemperatur, damit der Brennwerteffekt überhaupt zum Tragen kommen kann. Bei neuen Heizungsanlagen übernimmt der Heizungsbauer bei Inbetriebnahme die Einstellungen sowie einen hydraulischer Abgleich. Bei diesem werden die Ventile an den Heizkörpern eingestellt. Auch bei älteren Heizungsanlage kann durch einen hydraulischen Abgleich wieder eine bessere Leistung erzielt werden.
Regelmäßige Wartung spart Energie
Grundsätzlich empfiehlt sich eine jährliche Wartung. Dabei prüft der Fachmann, ob der Druck in den Leitungen stimmt und kein Wasser im Heizsystem verloren geht. Denn nur dann arbeitet das Heizsystem gut und energiesparend. Die Thermostate an den Heizkörpern kann jeder selbst ganz einfach überprüfen. Dazu jeden Heizkörper testen, ob er auch wirklich warm wird, wenn man ihn aufdreht und wieder kalt, wenn man abdreht. Ältere Thermostate können verschmutzen und dadurch kann das Öffnen und Schließen blockiert werden. Solche beschädigte Thermostate müssen ausgetauscht werden. Zudem sollte bei Bedarf entlüftet werden, wenn sich Luft im Heizsystem angesammelt hat. Diese senkt die Wärmeübertragung und damit die Heizleistung.
Effektives Lüften ist ein Muss
Würden wir es in unserem Zuhause nur schön warm machen, hätten wir schnell große Probleme. Der Sauerstoffgehalt in geschlossenen Räume sinkt ab und im Gegenzug steigt der Kohlendioxidgehalt auf ein hohes Maß an. Hinzu kommt, dass der Mensch Feuchtigkeit produziert, die abgeführt werden muss. Duschen, Kochen, Pflanzen gießen, aber auch unsere Atmung setzt Feuchtigkeit frei. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Schimmelproblemen führen. Um die überschüssige Feuchte aus den Räumen zu lassen und frische Luft hereinzulassen, ist regelmäßiges Lüften unbedingt notwendig.
Für einen energiesparenden Luftaustausch sind gut beheizte Räume notwendig. Warum? Ganz einfach: Jeder hat schon davon gehört, dass kurzes Stoßlüften besser ist, als die dauernde Kippstellung. Tatsächlich ist es effektiver, die Fenster drei bis fünf Minuten vollständig zu öffnen und einen Durchzug zu ermöglichen. Wenn nun die Zimmer vorher ausreichend beheizt waren, kann die frische Außenluft schnell wieder an den Wänden und Decken erwärmt werden. Innerhalb kürzester Zeit ist die gewohnte Raumtemperatur wieder erreicht. Sinken die Oberflächentemperaturen aber beim Lüften zu stark ab, benötigt es viel Energie, um alles wieder aufzuheizen.