Ratgeber: Als Mieter den Stromanbieter wechseln

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Mieter können ihre Nebenkosten häufig erheblich senken, wenn Sie zu einem anderen Stromanbieter wechseln. Auch die Verbraucherzentrale schreibt:“: Wechseln ist einfach und ohne Risiko möglich. Damit haben Sie es selber in der Hand, Energiekosten zu sparen, die Umwelt zu schonen und Ihren Beitrag für mehr Wettbewerb im Strommarkt zu leisten. „. Nicht nur Hausbesitzer können ihren Stromanbieter frei wählen, sondern in der Regel auch Mieter. Dabei spielen die Vertragskonstellation und ein eigener Stromzähler die entscheidenden Rollen. In Einzelfragen kann auch der örtliche Mieterschutzbund weiterhelfen.

Stromzähler © Gina Sanders, fotolia.com
Stromzähler © Gina Sanders, fotolia.com

Deutscher Mieterbund e. V.

Eigener Stromzähler als Voraussetzung

Voraussetzung für die eigne Suche nach einem Stromanbieter ist das Vorhandensein eines eigenen Stromzählers. Dies ist notwendig um ihren Stromverbrauch zu bestimmen, der die Grundlage für die Stromrechnung darstellt. Normalerweise verfügt jede Wohnung inzwischen über einen eigenen Stromzähler, so dass die Voraussetzung in der Regel gegeben ist. Es gibt jedoch Einrichtungen wie z.B. Studentenwohnheime bei denen die Strompreis anteilig nach der Wohnungsgröße auf die Mieter umgelegt. In diesen Fällen kann nur der Vermieter den Stromanbieter wechseln. Als Mieter kann in diesem Fall nur mit dem Vermieter sprechen, dass dieser einen günstigeren Stromanbieter auswählt.

Wer ist Vertragspartner des Stromanbieters

Mieter ist Vertragspartei

Ist der Mieter bereits Vertragspartei bei dem aktuellen Stromanbieter (bekommt er z.B. Post und hat eine eigene Kundennummer) dann kann der Mieter den Stromanbieter frei wählen. Seit der Liberalisierung der Strommärkte im Jahr 1998 hat sich der Wettbewerb auf den Strommarkt deutlich intensiviert. Mieter können inzwischen im Durchschnitt zwischen ca. 80 Stromanbieter in ihrer Region auswählen. Durch einen Wechsel des Stromanbieters können häufig 100 Euro und mehr pro Jahr eingespart werden. Strompreise vergleichen kann man im Internet unkompliziert anhand von Tarifrechnern. Im Fall eines Wechsels müssen Sie ihren Vermieter nicht einmal informieren.

Stromtarifrechner
Informationen zum Stromwechsel
Stromwechsel FAQ

Vermieter ist Vertragspartei

Wenn der Vermieter Vertragspartei des Stromanbieter ist (der Mieter erhalten die Stromrechnung vom Vermieter, z.B. bei einer Warmmiete), kann der Mieter den Stromanbieter nicht ohne weiteres wechseln. Der Mieter kann natürlich den Vermieter bitten, einen günstigeren Anbieter zu wählen. Ob der Mieter einen Anspruch auf freie Wahl des Stromanbieters hat, ist eine Frage des Mietrechts und noch nicht gerichtlich geklärt.

Mit dem Vermieter sprechen

Sofern der Vermieter Vertragspartei des Stromanbieter ist oder es für die Wohnung keinen eigenen Stromzähler gibt kann man immer noch versuchen den Vermieter von einem günstigeren Stromanbieter zu überzeugen. Vermieter sind zur Wirtschaftlichkeit verpflichtet. Das bedeutet, der Vermieter ist daran gebunden, sparsam und ökonomisch zu wirtschaften, also die Kosten für die Mieter durch den Vergleich verschiedener Angebote so gering wie möglich zu halten. Wenn der Mieter einen deutlich günstigeren Stromanbieter gefunden hat, dann muss der Vermieter sich mit der Situation auch beschäftigen.

Strom in Gemeinschaftsräumen

Der Stromkosten die z.B. durch die Keller- und Treppenhausbeleuchtung, oder durch den Betrieb eines Aufzuges entstehen sind Teil der sog. kalten Mietnebenkosten. Auch hier gilt, dass der Vermieter zur Wirtschaftlichkeit verpflichtet ist. Der Vermieter sollte auch hier regelmäßig einen Anbietervergleich durchführen um die Stromkosten für seine Mieter möglichst gering zu halten. Mieter sollten ihren Vermieter gegebenfalls auf die Möglichkeit einer günstigeren Stromversorgung hinweisen.

Risiken beim Stromanbieterwechsel

Der Wechsel des Stromanbieters kann nicht zu einem Ausfall der Stromlieferung führen. Per Gesetz ist der lokale Stromversorger dazu verpflichtet, alle Haushalte stets zu versorgen – auch wenn er nicht mehr Vertragspartner ist. Er kann also den Strom nicht einfach abstellen, weil ein Kunde gekündigt hat. Auch bei einer Insolvenz des neuen Stromanbieters stehen Sie nicht ohne Strom dar. In diesem Falle würde erneut der lokale Grundversorger Sie mit Strom beliefern. Er ist hierzu gesetzlich verpflichtet. Die “Notversorgung” mit Strom erfolgt immer zum allgemeinen Tarif des Grundversorgers. Ein neuer Stromzähler ist durch den Anbieterwechsel ebenso wenig erforderlich, wie andere technischen Umrüstungen. Ein Stromwechsel ist deshalb unproblematisch in der Praxis durchführbar und wird von der Verbraucherzentrale empfohlen. Zudem spart Strom wechseln in vielen Fällen einige Hundert Euro pro Jahr.

Umzug und Stromanbieter

Wer beabsichtigt in eine neue Mietwohnung zu ziehen sollte sich möglichst bereits 8 Wochen vor dem Einzugstermin um die Strombelieferung kümmern. Denn der Stromanbieterwechsel braucht eine bestimmte Zeit und ist an gesetzlich geregelte Fristen gebunden. Wer nichts unternimmt fällt automatisch in den Grundversorgungstarif des lokalen Energieanbieters, der in der Regel relativ teuer ist. Dieser Tarif ist aber monatlich kündbar, so dass Sie auch später ohne Probleme zu ihrem Wunschanbieter wechseln können.

Umzug und Strom

Informationen zum Stomanbieterwechsel für fremdsprachige Mieter

Wie der Wechsel des Stromanbieters in Deutschland funktioniert haben wir auch in vier weiteren Sprachen veröffentlicht. Mieter und ausländische Mitbürger können sich so über den Strommarkt in Deutschland informieren.

Informationen zum Stromwechsel
How to change the supplier of electric energy in Germany
Changer de fournisseur d’électricité en Allemagne
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Almanya’da elektrik şirketinizi nasıl değiştirirsiniz

Ökostrom

Wer als Mieter sich für einen Ökostromtarif entscheidet sollte auf ein gültiges Ökostrom Siegel achten. In Deutschland gibt es kein einheitliches Gütesiegel oder Zertifikat für Ökostrom, sondern es existieren vier verschiedene Arten von Ökostrom Gütesiegeln. Das ok-power Label, das Grüner Strom Label, das Siegel der Landesgewerbeanstalt Bayern und verschiedene TÜV Siegel. Für die Vergabe solcher Zertifikate ist die Zusammensetzung des Stroms entscheidend. Wie viel Prozent des Stromes kommen wirklich aus regenerativen Energiequellen. Manche Ökostrom Gütesiegel setzten voraus, dass ein bestimmter Anteil der Einnahmen zudem in den Bau neuer Anlagen investiert wird.

Special zum Thema Ökostrom

Weitere Informationen

Informationen zu Strompreisen
Informationen zu Stromtarife
Informationen zum Stromverbrauch
Stromlexikon
Informationen zu Stromanbietern
Aktuelle Stromnachrichten

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