Erzeuger und Verbraucher lokal zu vernetzen, um so einen wichtigen Beitrag zur Energiewende beizutragen, das ist das Ziel des aktuellen Forschungsprojekts Strombank. Unter Federführung des kommunalen Energieversorgers, der MVV Energie AG, wird in Mannheim ein Quartierspeicherkonzept erprobt. Damit soll die Energieversorgung nicht nur erneuerbarer, sondern auch intelligenter und dezentraler werden, in dem Strom aus lokaler Erzeugung effizienter genutzt wird.
Eigenstromverbrauch unattraktiv
Das gängige Eingenstromverbrauchsmodell sieht vor, selbst produzierten Strom, der nicht verbraucht wird, ins öffentliche Netz einzuspeisen. Hierfür bekommt der Einspeisende eine festgelegte Vergütung je Kilowattstunde Strom vom Netzbetreiber. Durch die immer geringer werdende Einspeisevergütung wird dieses Modell für viele Verbraucher in zunehmendem Maße unattraktiv. Für neue Reize und mehr Attraktivität soll nun das Mannheimer Modell sorgen.
Strom sparen
Das Konzept sieht vor, Strom aus den unterschiedlichen Erzeugungsanlagen der näheren Umgebung, der nicht sofort benötigt wird, innerhalb eines Quartierspeichers einzulagern. Knapp 20 Privathaushalte und Firmen speisen ihren Stromüberschuss aus Photovoltaik-Anlagen und Blockheizkraftwerke zu diesem Zweck in einen weißen Container ein, der am Rand des Wohngebiets steht. Auf dieser „Strombank“ können bis zu 100 Kilowattstunden Strom gespeichert werden. Übersteigt der Energiebedarf die Erzeugung, so können die Teilnehmer ihren gespeicherten Strom wieder abrufen und zum Eigenverbrauch einsetzen. Den aktuellen Kontostand können die jeweiligen Haushalte und teilnehmenden Firmen bequem von zu Hause aus über das Internet-Portal der Strombank verfolgen. Hier werden tagesaktuell sowohl die erzeugten Strommengen als auch die getätigten Stromverbräuche festgehalten und hinterlassen einen Überblick über das aktuelle Stromguthaben.
Intelligentes Energiemanagement
Bei diesem Konzept, das seit rund einem Jahr läuft, verschmelzen Energieproduzenten und Energiekonsumenten übergangslos miteinander und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Das Projekt, an dem noch weitere Firmen und Forschungseinrichtungen beteiligt sind, simuliert den Speicherbetrieb auf verschiedene Arten und kann somit unterschiedliche Szenarien in den Feldversuch integrieren. Für die Teilnehmer der Studie bedeutet das intelligente Energiemanagement einen steigenden Anteil des eigenverbrauchten Stroms, was nicht nur die Eigenproduktion von Strom aus erneuerbaren Energien attraktiver gestaltet, sondern gleichzeitig das öffentliche Stromnetz entlastet. Leistungsverluste und Schwankungen im Stromnetz können ebenso vermieden werden.