Fünf sehr gute Tipps für den Gasanbieter-Wechsel
Als Gaskunde sollte man regelmäßig prüfen, ob der aktuelle Gasvertrag noch der vorteilhafteste für einen ist. Der Gasmarkt ist stetig in Bewegung, sodass auch einst günstige Gasverträge irgendwann relativ teuer werden können. Einen Gasanbieterwechsel sollte man aber nicht aus dem Bauch heraus entscheiden. Man sollte ihn planen und dabei einige Tipps beachten, die dieser Artikel mit den fünf folgenden Fragen beschreibt.
1. Was ist einem wichtig beim Gasvertrag?
In der Regel geht es Kunden bei der Suche nach einem neuen Gasanbieter um einen günstigeren Vertrag, also um eine Geldersparnis. Aber geringe Kosten müssen natürlich nicht das einzige Eigenschaft eines Gastarifs sein, die auf einen potenziellen Kunden überzeugend wirken. Man sollte sich deshalb selbst fragen, wie wichtig einem verschiedene mögliche Eigenschaften eines Gastarifs sind:
- Legt man beispielsweise viel Wert darauf, dass der Gasanbieter Ökogas mit CO2-Ausgleich liefert? Möchte man vielleicht sogar einen Gastarif mit Biogas-Anteil? Biogas entsteht durch Vergärung von Biomasse. Wäre man bereit, für Ökogas/Biogas mehr zu bezahlen? Wie viel teurer darf der Ökogas/Biogas-Tarif im Vergleich zum günstigsten Gastarif ohne Öko- oder Biogas in einem Gasanbieter-Vergleich sein?
- Würde man sich gegebenenfalls relativ lange vertraglich an einen Gasanbieter binden, wenn man dafür mit einem besonders günstigen Gaspreis belohnt wird? Ein relativ lange laufender Gastarif mit langer Preisgarantie kann einem langfristig einen Preis sichern, der zumindest zum Zeitpunkt des Vertragsabschluss sehr günstig ist. Je länger der Vertrag läuft, desto eher kann der günstige Preis im Lauf der Zeit aber zu einem nur noch durchschnittlichen oder gar teuren Preis werden.
Bei den Preisgarantien für Gastarife kann man übrigens eingeschränkte und uneingeschränkte Varianten unterscheiden. Bei der eingeschränkten Variante gibt es Ausnahmen von der Garantie, die sich von Anbieter zu Anbieter unterscheiden können. Viele Gasanbieter behalten es sich beispielsweise vor, für die Gaslieferung relevante Steuererhöhungen auch bei einer Preisgarantie an die Kunden weiterzugeben. Uneingeschränkte Preisgarantien sind selten. Man wird als potenzieller Kunde bei ihnen zudem prüfen müssen, ob man solch eine Garantie durch einen vergleichsweise hohen Preis „bezahlt“.
2. Wann kann man den alten Vertrag kündigen?
Die meisten Gasversorgungsverträge kann man nicht kündigen, wann immer man es möchte. In der Regel ist ein Wechsel erst nach Ende der Vertragslaufzeit möglich, wobei man auch die Kündigungsfristen beachten muss. Versäumt man sie, läuft der alte Gasvertrag oft einfach weiter und es gilt eine neue Vertragslaufzeit, sodass eine Kündigung bis auf weiteres unmöglich bleibt. Es gibt aber Ausnahmen.
Erhält man Gas über einen Grundversorgungsvertrag, kann man jederzeit mit einer Frist von zwei Wochen kündigen. Gesetzlich festgeschrieben ist das in Paragraf 20, Absatz 1 der Gasgrundversorgungsverordnung (GasGVV). Bei anderen Gastarifen existiert ein Sonderkündigungsrecht nach Paragraf 41, Absatz 3 im Energiewirtschaftsgesetz, wenn der Gasanbieter die Vertragsbedingungen einseitig verändert. Das ist beispielsweise der Fall, wenn er die Gaspreise erhöht. Zieht man dagegen an einen neuen Wohnort, an dem der „alte“ Gasversorger einen weiter mit Gas versorgen kann, gibt es kein Sonderkündigungsrecht. Eventuell ist der Gasversorger aber kulant und lässt einen in diesem Fall aus dem laufenden Vertrag heraus.
3. Welches Instrumentarium hilft beim Gasanbietervergleich?
Wie bereits angedeutet: Gasanbieter sollte man nicht aus dem Bauch heraus wechseln, weil einem beispielsweise die Werbung eines Anbieters gefällt. Stattdessen sollte man diverse Gasanbieter vergleichen, um so den für die eigenen Anforderungen besten Gastarif zu finden. Natürlich kann man dafür Suchmaschinen nutzen. Besser sind aber seriöse Vergleichsrechner, die alle oder zumindest die allermeisten Gasanbieter in Deutschland berücksichtigen. Dadurch wird die Chance sehr groß, dass man sich tatsächlich für den vorteilhaftesten Gastarif entscheidet.
4. Wie soll man Prämien beim Gasvertrag bewerten?
Gastarife sind bisweilen mit Prämien verbunden, die Kunden beim Abschluss des Gasvertrags erhalten. Das können beispielsweise Produkte wie Smartphones, Grillgeräte, Spielkonsolen oder Smart-TVs sein. Einige Prämien erhält man komplett umsonst, bei anderen wird noch ein gewisser Kaufpreis fällig, der aber deutlich unter dem Kaufpreis im Fachgeschäft liegen sollte. Prämien sollten in seltensten Fällen den Ausschlag geben, sich für oder gegen ein Gasangebot zu entscheiden. Viel wichtiger ist beispielsweise der zu zahlende Gaspreis. Bisweilen findet man im Vergleichsrechner Gasanbieter ohne Prämie, die sehr viel günstiger sind. Dann kann man sich das anderswo als Prämie angebotene Produkt mit dem eingesparten Geld leisten und hat immer noch ein Plus.
5. Wie gut und seriös ist der Anbieter?
Bevor man einen Gastarif abschließt, kann ein kleiner Blick auf den Gasanbieter nicht schaden. Was ist das für ein Unternehmen, an das man sich vertraglich bindet? Bei diversen Gasmarken sollte man zudem herausfinden, wer eigentlich dahintersteht. Der Markenname entspricht längst nicht in allen Fällen dem Unternehmen, das das Gas liefert oder gar produziert. Schnell deutlich wird das bei Gasangeboten von Lebensmittel-Discountern wie Aldi und Lidl. Beide Unternehmen sind zwar unter die Gasanbieter gegangen, kooperieren dafür aber mit Energieunternehmen.
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