Probleme beim Wechsel des Gasanbieters
Seit der Energiemarkt 1998 liberalisiert wurde, brummt der Wettbewerb, vor allem auf dem Strommarkt. Viele Verbraucher haben in der Zwischenzeit ihren Anbieter gewechselt, manchmal sogar mehrfach. Beim Gas ist ein Wechsel seit dem 1. April 2006 möglich. Doch hier läuft das „Wechselgeschäft“ eher schleppend. Das liegt nicht etwa am mangelnden Willen der Kundschaft. Denn gerade angesichts stetig steigender Heizkosten sind viele Gaskunden nur allzu bereit, zwischen Anbietern zu vergleichen und gegebenenfalls zu wechseln. Dass es beim bloßen Vorhaben bleibt, liegt oft an verschiedenen Hindernissen, die beim Wechsel des Gasanbieters auftreten können und die Verbraucher zurückschrecken lassen.
Sich zurechtfinden im Tarif-Dschungel
In der Fülle der Angebote nicht die Orientierung zu verlieren, ist bereits die erste Herausforderung für Gaskunden, die mit einem Anbieterwechsel liebäugeln. Denn Gasanbieter halten eine Fülle verschiedener Tarife für potentielle Kunden bereit, die zu vergleichen und gegenzurechnen an eine Wissenschaft grenzt. Bereits im Vorfeld eines Wechsels streichen viele Verbraucher resigniert die Segel. Ein kostenloser Vergleich der Gaspreise kann Klarheit beim Tarif- und Kostenvergleich bringen. Über denm Tarifrechner kann man ganz einfach die günstigsten Tarife finden.
Lange Bearbeitungszeiten
Es dauert es nach einem Gasanbieterwechsel im Durchschnitt sechs bis zehn Wochen, bis der neue Versorger Gas liefert. Die Realität sieht aber auch manchmal anders aus, wie die Verbraucherzentrale Niedersachen Ende 2009 in einer Online-Umfrage herausgefunden hat. Darin bemängelten einige der Befragten, dass sie zum Teil drei bis sechs Monate oder sogar noch länger warten mussten, bis der Wechsel des Gasanbieters komplett abgeschlossen war.
Auch technische Probleme wurden gerne als Begründung für eine Verzögerung angegeben. Besonders ärgerlich hierbei: durch die Verzögerung geraten viele Verbraucher in die Ersatzversorgung des regionalen Anbieters. Da dieser Tarif meist wesentlich teurer ist als der beim Neuanbieter gewählte Tarif, ist der erhoffte Sparvorteil zunächst einmal verloren. Einziger Trost: kein Verbraucher muss fürchten, ohne Gas da zu stehen, sollte sich die Lieferung des neuen Anbieters herauszögern, denn die Gasversorgung ist gesetzlich garantiert.
Schwierigkeiten bei der Kündigung
Es kann vorkommen, dass Altanbieter die Kündigung nicht akzeptieren. Verbraucher sind jedoch auf der sicheren Seite, wenn sie die vertraglich festgelegten Kündigungsfristen einhalten. In der Regel kündigt der neue Gasversorger den bisherigen Gasanbieter für den Kunden. Nur in Ausnahmefällen sollten Verbraucher selbst kündigen. Bisweilen reagiert der gekündigte Anbieter nicht, bzw. er bestätigt die Kündigung nicht. Daher der Tipp: Kündigungen immer als Einschreiben mit Rückantwort verschicken.
Der neue und alte Gasanbieter arbeiten schlecht zusammen
Auch mit dem neuen Gasanbieter kann es Probleme beim Wechsel geben. So können Unstimmigkeiten beim Abgleich des Zählerstandes zwischen dem alten und dem neuen Anbieter auftreten. Laut Umfrage sagten viele Neuanbieter, der ehemalige Anbieter sei für die Verzögerungen bei der Abwicklung verantwortlich. Ironischerweise behaupteten viele Altanbieter oft genau das Gegenteil: der neue Anbieter sei wiederum Schuld an den Problemen. Der Kunde hat bei diesen gegenseitigen Schuldzuweisungen zunächst das Nachsehen.
Der Neuanbieter reagiert nicht
Der aus Neukunden-Sicht vermutlich rätselhafteste Grund für Probleme beim Wechsel des Gasanbieters: der neue Versorger meldet sich nicht. Rätselhaft deshalb, weil Neukunden auf dem hart umkämpften Energiemarkt eigentlich davon ausgehen müssten, mit Kusshand begrüßt zu werden statt mit Nicht-Beachtung. Auch verspätete Reaktionen kommen gelegentlich vor.
Fazit
Die meisten Wechsel des Gasanbieters gehen für Kunden ohne Probleme über die Bühne. Ab und zu jedoch kann jedoch es zu den beschriebenen Schwieigkeiten kommen. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen zog nach ihrer Umfrage daher den Schluss, dass der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen für einen Wechsel verbessern müsste.
Mehr Transparenz auf Seiten der Anbieter könnte zudem mögliche Zweifel bei Kunden ausräumen. Denn die Befürchtung, in einer kalten Wohnung zu sitzen, sitzt bei vielen tief, ebenso wie die Angst vor nicht kalkulierten Mehrkosten. Diese Ängste sind unbegründet. Ein Wechsel führt nicht zu Mehrkosten, wie etwa durch den Bau neuer Leitungen. Der neue Gasanbieter nutzt nämlich die Leitungen des regionalen Anbieters und zahlt dafür eine Gebühr. Ebenso müssen Kunden keine Angst vor einer kalten Wohnung haben. Wie beim Strom sind die Anbieter beim Gas zur Lieferung verpflichtet.
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