Gasvergleich: Tipps von Stiftung Warentest und den Verbraucherzentralen

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Gasvergleich – mit den Tipps der Verbraucherschützer zum günstigsten Tarif

Die Öffnung des Energiemarktes hat zum Vorteil der Verbraucher für einige Bewegung bei den Preisen gesorgt. Die Anbieter sehen sich mehr und mehr im direkten Wettbewerb um die Gunst der Kunden. Darauf reagieren sie mit besonders günstigen und kundenfreundlichen Angeboten, die genau auf die Bedürfnisse ihrer potentiellen Neukunden zugeschnitten sind. Es gibt aber auch schwarze Schafe in der Branche, die ganz gezielt irreführende Lokangebote am Markt platzieren. Wer nicht genau hinschaut läuft demnach Gefahr, nach einem Anbieterwechsel schlechter dazustehen als zuvor. Aus diesem Grund sind die Verbraucherschützer nach Kräften um Aufklärungsarbeit bemüht. Erfahren Sie mehr darüber, was „Stiftung Warentest“ und die Verbraucherzentralen raten, wenn es um den Vergleich der Gastarife geht.

Gaskosten © Kathrin39, stock.adobe.com
Gaskosten zu hoch? © Kathrin39, stock.adobe.com

Der Gasmarkt präsentiert sich online

Zwar findet sich von Zeit zu Zeit immer wieder Werbung von unterschiedlichen Gasanbietern im Briefkasten, die meisten Versorgungsunternehmen präsentieren sich jedoch im Internet. Auf diese Weise können die Versorger schnell auf veränderte Marktsituationen und auf das Verhalten ihrer Mitbewerber reagieren. Um den Überblick zu behalten haben sich Vergleichsportale als wertvolle Werkzeuge erwiesen. Aber auch in Sachen Gasvergleich ist nicht alles Gold was glänzt. Nicht auf jedem Vergleichsportal wird deutlich, nach welchen Kriterien selektiert wird und wie die Liste der Empfehlungen zustande kommt.

Im Gaspreisdschungel ist Orientierung wertvoll
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So finden Sie ein seriöses Vergleichsportal

Die Tarifrechner im Internet sind für die Benutzer in der Regel kostenlos. Dennoch stecken hinter den nicht selten aufwändig zu pflegenden Seiten zumeist kommerzielle Unternehmen, die zumindest die Kosten für ihren Betrieb einspielen müssen. Meist erhalten die Portale für jeden über sie getätigten oder eingeleiteten Vertragsabschluss eine Provision des Energieanbieters. Die Methoden zum Erzielen eines positiven Geschäftsergebnisses reichen dabei von verbraucherfreundlich bis irreführend und unseriös.

Eine Möglichkeit, um vor einem Anbieterwechsel ein geeignetes Vergleichsportal zu finden, sind Informationen aus den herkömmlichen Medien. Wird beispielsweise ein Tarifrechner des Öfteren in Verbrauchersendungen im Fernsehen empfohlen stehen die Chancen gut, dass es sich auch tatsächlich um ein seriöses Angebot handelt. Auch Artikel in der lokalen oder überregionalen Presse können diese Informationen liefern. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es sich um ein seriöses Blatt handelt. Im Internet erfahren Sie am sichersten auf den Seiten von Stiftung Warentest und den Verbraucherzentralen, welchem Tarifrechner Sie Ihr Vertrauen schenken können.

Gaspreise © Oleksandr Delyk , stock.adobe.com
Gaspreise © Oleksandr Delyk , stock.adobe.com

Darum sind die Voreinstellungen wichtig

Um den optimalen Tarif zu finden, müssen zunächst die Anfragekriterien an Ihre Bedürfnisse angepasst werden. Nicht selten sind die Voreinstellungen so gewählt, dass ganz oben in der Liste diejenigen Anbieter auftauchen, die dem Vergleichsportal den größten Profit einbringen. Nehmen Sie sich die Zeit und stellen Sie die abgefragten Kriterien auf Ihre individuellen Anforderungen ein. Vorsicht ist auch bei ganz oben gelisteten Angeboten angebracht, die farblich oder auf andere Weise optisch hervorgehoben werden. Dabei kann es sich um Angebote handeln, die mit der eigentlichen Auflistung in keinem direkten Zusammenhang stehen, aber besonders profitabel für das Vergleichsportal sind.

Was wird eigentlich verglichen?

Entscheidend für die Energiekosten sind auf Dauer der Grund- und der Arbeitspreis. Beim Grundpreis handelt es sich um eine Pauschale, die in gleicher Höhe jeden Monat zu Buche schlägt. Der Arbeitspreis hängt vom tatsächlichen Energieverbrauch ab und kann demnach variieren. Viele Anbieter sind dazu übergegangen ihren Neukunden besonders günstige Angebote zu machen. Diese Verträge sind jedoch zumeist nur im ersten Jahr besonders günstig. Danach fallen unter Umständen höhere Kosten als in der örtlichen Grundversorgung an, die an sich schon zu den teuren Tarifen zählt.

Das Ziel dieser Angebote ist einzig und allein einen möglichst vorderen Platz in der Angebotsliste zu belegen und auf diese Weise bei vielen Kunden präsent zu sein. Diese Lokangebote haben für die langfristigen Energiekosten keine oder nur geringe Aussagekraft. Laut Verbraucherzentrale ist immer dann Vorsicht geboten, wenn in den Angeboten eine Zahlung per Vorkasse, die Zahlung einer Kaution oder ein Neukunden-Bonus gewährt wird. Wenn Sie gegenüber einem Energieanbieter in Vorkasse gehen, tragen Sie immer ein erhebliches Risiko. Gerät der Anbieter in finanzielle Schieflage ist die Gefahr groß, dass Sie auf finanziellen Einbußen sitzen bleiben. Ein unrühmliches Beispiel hierfür ist die Insolvenz von Teldafax, die für viele Kunden mit finanziellen Verlusten verbunden war.

Vorsicht bei Paketpreisen

Laut Verbraucherzentrale sind auch Paketpreise mit Vorsicht zu genießen. Dabei handelt es sich um Preise für eine vorher festgelegte Abnahmemenge. Wenn Ihr Verbrauch bis zum Ende des Abrechnungszeitraums geringer ausfällt als die vereinbarte Abnahmemenge, verfällt Ihr Kontingent und der Anbieter reibt sich die Hände. Fällt Ihr Verbrauch höher aus, kann für jede zusätzliche Kilowattstunde ein unverhältnismäßig hoher Arbeitspreis in Rechnung gestellt werden.

Vorsicht, hier lauern versteckte Kosten
Vorsicht, hier lauern versteckte Kosten

Auch bequeme Kunden können sparen

Um die finanziellen Vorteile der auf den ersten Blick attraktivsten Angebote voll auszuschöpfen, müssen Sie zumindest jährlich ein Auge auf den Gasmarkt haben. Immer dann, wenn das günstige erste Jahr ausläuft wird es Zeit, sich um einen neuen Vertrag zu kümmern. Dabei müssen Sie selbstverständlich die geltenden Kündigungsfristen beachten.

Vorsicht: Kleingedrucktes lesen: Mit Kunden, die permanent auf der Jagd nach dem günstigsten Tarif sind, lässt sich nicht viel Geld verdienen. Aus diesem Grund sind einige Anbieter dazu übergegangen diese häufig-Wechsler in den Vertragsbedingungen zu benachteiligen. Beispielsweise kann die Zahlung des Neukunden-Bonus für Kunden ausgeschlossen werden, die bereits nach einem Jahr Ihren Vertrag wieder kündigen. In diesem Fall müssen Sie also mindestens ein weiteres Jahr den teuren Tarif bezahlen, um in den Genuss des Bonus zu kommen.

Aber auch Kunden, die sich nicht ständig mit den Energiepreisen befassen möchten, haben die Möglichkeit zu sparen. Stiftung Warentest hat einige Kriterien zusammengestellt, die für dauerhaft günstige Energiekosten wichtig sind.

Kundenfreundliche Angebote:

  • Monatliche Zahlung. Der Kunde bezahlt jeden Monat einen Teil seiner Energiekosten in Form eines Abschlags. Diese Zahlungsweise führt dazu, dass die finanzielle Belastung über den Abrechnungszeitraum hinweg konstant bleibt und in der Heizperiode keine übermäßigen Kosten anfallen.
  • Preisgarantie. Der vertraglich garantierte Preis sollte mindestens über einen Zeitraum von zwölf Monaten hinweg Bestand haben und damit die gesamte erst Vertragslaufzeit abdecken. Die Preisgarantie sollte sich nicht nur auf den Energiekostenanteil reduzieren. Auch weitere Komponenten wie beispielsweise die Netzentgelte sollten miteinbezogen sein.
Am Ende der Preisbindungsfrist wartet meistens eine Preiserhöhung
Am Ende der Preisbindungsfrist wartet meistens eine Preiserhöhung
  • Bonuszahlung. Handelt es sich um ein Angebot mit einer Bonuszahlung, sollten an die Zahlung keine für den Kunden nachteilige Bedingungen geknüpft sein.
  • Kündigungsfrist. Unseriöse Anbieter neigen dazu unverhältnismäßig lange Kündigungsfristen festzulegen. Sie setzen darauf, dass die Kunden diese Fristen verpassen und damit länger an für sie ungünstige Verträge gebunden sind. Die Kündigungsfrist für die Erstvertragslaufzeit sollte nicht mehr als sechs Wochen betragen. Nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit sollte sich die Kündigungsfrist auf vier Wochen verkürzen. Auf diese Weise bleibt der Kunde flexibel und kann auf Veränderungen am Energiemarkt reagieren.
Gasrechnung © blende11.photo, stock.adobe.com
Gasrechnung zu hoch? Vergleichen lohnt sich © blende11.photo, stock.adobe.com

Fallstricke für die Kunden:

  • Vorkasse. Dem Kunden werden besonders attraktive Preise in Aussicht gestellt, wenn er seinen Energiebedarf im Voraus bezahlt. Der Verbrauch wird auf zwölf Monate im Voraus geschätzt und dem Kunden mit Vertragsbeginn in Rechnung gestellt. Wirtschaftet der Anbieter in dieser Zeit schlecht und wird vom Markt verdrängt, werden die Kunden für ihre vorab geleisteten Zahlungen keine Gegenleistung erhalten.
  • Pakettarife. Verbraucht der Kunde weniger als die festgelegte Gasmenge, erhält er keine Rückvergütung. Verbraucht er mehr Energie, fallen dafür meist unverhältnismäßig hohe Kosten an.
  • Bonuszahlung in Verbindung mit ungünstigem Tarif. Durch eine hohe Bonuszahlung im ersten Jahr kann ein sehr günstiger Preis vorgetäuscht werden. Das betreffende Angebot wird dadurch ganz weit oben in der Auflistung im Tarifrechner erscheinen. Fällt dieser Bonus im zweiten Jahr jedoch weg, sind die Kosten nicht selten höher als im alten Vertrag.
  • Kurze Preisgarantie. Erstreckt sich die Preisgarantie nur über einen Teil der Mindestvertragslaufzeit, können auf den Kunden Preiserhöhungen zu kommen, auf die er nicht reagieren kann. Erst nach Ablauf der Erstvertragslaufzeit ist ein Wechsel möglich.
  • Lange Kündigungsfristen. Nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit kann sich der Gasvertrag im ungünstigsten Fall weitere zwölf Monate verlängern. Die einzige Möglichkeit vor dieser Frist aus dem Vertrag herauszukommen ist das Sonderkündigungsrecht im Falle einer Preiserhöhung.

Informieren zahlt sich aus

Wenn Sie mit dem Wechsel Ihres Gasanbieters liebäugeln, zahlt sich eine gründliche Information im Vorfeld in der Regel aus. Die Energiekosten sind ständig Gegenstand von Veröffentlichungen der Verbraucherzentralen und der „Stiftung Warentest“.

Stromrechnung zu hoch? © Stockfotos MG, stock.adobe.com
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