Was kostet eine Kilowattstunde Gas?

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Was kostet eine Kilowattstunde (kWh) Gas für Privathaushalte?

Erdgas gehört bereits seit Jahren zu den wichtigsten Energiequellen und wird vorrangig zur Beheizung von Wohnräumen genutzt. Einmal im Jahr kommt es dann für viele Verbraucher zu einer bösen Überraschung, wenn die Abrechnung im Briefkasten liegt und der dort ausgeschriebene Endbetrag deutlich höher ausfällt als erwartet. Das liegt vor allem an starken Preisschwankungen: Die Nutzung einer Kilowattstunde Gas in Privathaushalten verursacht je nach Versorger und Tarifmodell unterschiedliche Kosten.

Schon seit langem haben Sie als Verbraucher die Möglichkeit den Gasanbieter zu wechseln und so von den unterschiedlich angebotenen Preismodellen zu profitieren. Bevor Sie sich mithilfe unseres Gastarifrechners auf die Suche nach einem günstigen Anbieter begeben, sollten vorab jedoch die wichtigsten Informationen rund um die Preisberechnung einer Kilowattstunde in Privathaushalten vorgestellt werden. Entgegen der allgemeinen Auffassung ist es schließlich keineswegs der Energieversorger allein, der die Kosten bestimmt.

Gaskosten © Kathrin39, stock.adobe.com
Gaskosten © Kathrin39, stock.adobe.com

Was ist eine Kilowattstunde Gas?

Beim Vergleich der Strom- und Gasabrechnungen fällt auf, dass beide Posten in Kilowattstunden abgerechnet werden. Beide Einheiten werden jedoch unterschiedlich abgerechnet, denn die Kosten zwischen einer Kilowattstunde Gas fallen ganz anders aus als die einer Kilowattstunde Strom. Schließlich lassen sich mit Gas auch keine elektrischen Geräte betreiben. Dementsprechend unterscheiden sich auch die Berechnungen von thermischen und elektrischen Kilowattstunden voneinander. Grundsätzlich gilt, dass eine Wattstunde (egal, ob Strom oder Gas) eine Maßeinheit darstellt, mit der Energie gemessen werden kann. Eine Kilowattstunde wiederum ist das Tausendfache einer Wattstunde und taucht normalerweise in den Strom- und Gasabrechnungen auf.

Ein Gerät, das mit einer Energie von einem Watt betrieben wird, verbraucht über einen Zeitraum von einer Stunde hinweg exakt eine Wattstunde Energie. Nehmen wir den Fernseher, der etwa 100 Watt verbraucht, kann dieser mit einer Kilowattstunde Strom 10 Stunden durchlaufen. Zum Vergleich: Mit einer Kilowattstunde Gas lässt sich eine Raumheizung ungefähr zwanzig Minuten nutzen. Dementsprechend hoch fällt auch der durchschnittliche Gasverbrauch in Kilowattstunden über ein ganzes Jahr hinweg aus.

Die Kilowattstunde erklärt
Die Kilowattstunde erklärt

Was kostet eine Kilowattstunde Gas?

Bei der Berechnung der Preise für eine Kilowattstunde Gas sind die Anbieter alles andere als gänzlich frei in ihrer Entscheidung. Wenn die Preise für eine Kilowattstunde Gas bevorzugt vor Beginn der jährlichen Heizsaison steigen, machen die meisten Verbraucher die Versorger dafür verantwortlich. Diese müssen sich aber in vielen Bereichen an diverse Vorgaben halten, denn der Preis für eine Kilowattstunde setzt sich aus sehr vielen unterschiedlichen Posten zusammen, auf welche die Versorger teilweise gar keinen Einfluss haben:

  • Gasbeschaffung und Vertrieb
  • regulierte Netzentgelte
  • Steuern und Abgaben
Gaspreise für Haushalte: Wesentliche Bestandteile © BDEW
Gaspreise für Haushalte: Wesentliche Bestandteile © BDEW

Den größten Anteil an den Gaspreisen nehmen die Gasbeschaffung und der Vertrieb ein. Diese werden durch den Markt bestimmt und können beispielsweise durch den günstigen Gaseinkauf vom Versorger kontrolliert werden. Dieser Posten definiert rund 47 % des aktuellen Gaspreises. Durch politische Entwicklungen ist der Gaspreis an der Börse im Februar 2022 um 70 Prozent gestiegen, was ein Grund für die deutlichen Erhöhungen im Jahr 2022 liefert.

Die regulierten Netzentgelte setzen sich beispielsweise aus der Messung, der Abrechnung und auch dem Messstellenbetrieb zusammen und nehmen rund 27 % des Gesamtpreises ein. Die Steuern und Abgaben werden dem Versorger von außen auferlegt und machen rund 26 % des Gesamtpreises aus. 2021 kam der CO₂-Preis neben Erdgasabgabe, Mehrwertsteuer und andere Abgaben noch zum Gaspreis hinzu. Die Gasversorger sollen pro Tonne verursachte Emissionen einen gestaffelten Preis von 25 Euro im Jahr 2021 und 30 Euro im Jahr 2025 bezahlen. Dies erhöht den Kilowattstunden-Preis aktuell (2022) um 0,55 Cent.

Achtung: Wer wissen möchte, was eine Kilowattstunde Gas kostet, der sollte sich nicht nur auf den vom Versorger ausgewiesenen Preis für eben diese Kilowattstunde konzentrieren. Bei klassischen Tarifmodellen werden Verbraucher zusätzlich mit einer Grundgebühr belastet, die monatlich gleich und unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch eingezogen wird.
 
Bestandteile des Gaspreises © BDEW
Bestandteile des Gaspreises © BDEW

Der Preis für die Kilowattstunde Gas ist nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. bis 2020 kontinuierlich gesunken. Unterschieden wird bei der beispielhaften Berechnung nach dem Jahresverbrauch von Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern mit insgesamt sechs Parteien. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden liegen die durchschnittlichen Kosten pro kWh in einem Einfamilienhaus im Jahr 2020 bei 5,97 Cent, was zu einem Gesamtbetrag von 1.194 Euro führt. 2022 folgte der sprunghafte Anstieg des Preises pro Kilowattstunde. Mit einem durchschnittlichen Preis von 13,77 Cent fallen nun in einem Einfamilienhaus mit 20.000 kWh Gasverbrauch Kosten von 2.754 Euro an, was mehr als doppelt so viel ist.

Diese Faktoten bestimmen den Gaspreis
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Wie kann der Preis pro Kilowattstunde Gas gesenkt werden?

Sie möchten bei der jährlichen Gasabrechnung bares Geld sparen? Dann könnte ein Tarifwechsel bzw. ein Wechsel des Anbieters für Sie die ideale Lösung sein. Noch vor einigen Jahren waren die Möglichkeiten für einen solchen Wechsel auch für Privathaushalte sehr gering und gingen mit einem großen Aufwand einher. Heute haben Sie beispielsweise dank unseres Gastarifrechners die Möglichkeit, binnen kürzester Zeit den für Sie günstigsten Tarif zu finden und anschließend direkt und unkompliziert zu wechseln.

Das gilt beispielsweise auch dann, wenn sich Ihr Versorger dazu entschließt, den Preis für eine Kilowattstunde Gas zu erhöhen. In diesem Fall haben Sie ein 14-tägiges Sonderkündigungsrecht für Ihren Vertrag. Nutzen Sie die Zeitspanne, um in einen günstigeren Tarif zu wechseln. Dank der großen Auswahl an Energieversorgern stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten und unterschiedliche Modelle zur Auswahl.

Gasrechnung © blende11.photo, stock.adobe.com
Gasrechnung © blende11.photo, stock.adobe.com

Gastarif ohne Grundgebühr

Wie weiter oben bereits erläutert wurde, setzen klassische Tarife sich meist aus einem Preis pro Kilowattstunde Gas und einer monatlichen Grundgebühr zusammen. Es gibt alternative Angebote, bei denen die Versorger auf diese Grundgebühr verzichten. In diesem Fall bezahlen Sie tatsächlich nur die Menge an Gas, die Sie real verbraucht haben. Allerdings wird die wegfallende Grundgebühr meist durch einen etwas höheren Preis pro Kilowattstunde Gas ausgeglichen. Derartige Tarifmodelle sind dementsprechend vorrangig für Geringverbraucher geeignet.

Gastarif mit festem Paketpreis

Eine weitere Alternative zu den herkömmlichen Tarifmodellen stellt beim Gas der sogenannte Paketpreis dar. Bei derartigen Modellen erwirbt der Verbraucher im Voraus eine bestimmte Gesamtmenge an Kilowattstunden und bezahlt diese gleichsam auch im Voraus. Der Gesamtpreis für dieses Paket liegt meist deutlich unter dem, was die einzelne Berechnung der Kilowattstunden kosten würde. Auf der anderen Seite können überschüssige Kilowattstunden nicht zurückbezahlt werden, falls der Nutzer weniger verbraucht und ein Mehrverbrauch geht mit stark erhöhten Preisen einher, ganz ähnlich, wie es beim mobilen Datenvolumen verschiedener Mobilfunkverträge der Fall ist.

Individuelle Gassparmaßnahmen helfen weiter

Heizkosten sparen © sasel77, stock.adobe.com
Heizkosten sparen © sasel77, stock.adobe.com

Wer die Kosten für den eigenen Gasverbrauch senken will, sollte nicht nur den Anbieter wechseln, sondern vor allem auch individuelle Einsparpotentiale nutzen. Hierzu gehört vor allem, dass Sie Ihre Wohnung in der kälteren Jahreszeit konstant und dem Nutzungsbedürfnis angepasst heizen. Kalte Wohnungen, bei der die Heizungen aus Angst vor einer zu hohen Gasrechnung abgedreht werden, verschlingen hochgerechnet deutlich mehr Kosten und können außerdem noch dafür verantwortlich sein, dass Schimmel in den eigenen vier Wänden entsteht. Mit den folgenden Tipps können Sie beim Gasverbrauch zusätzlich sparen und dementsprechend indirekt den Preis für die Kilowattstunde Gas senken:

  • Heizkörper nicht durch Möbel blockieren
  • Türen zu kälteren Räumen geschlossen halten
  • Heizung regelmäßig entlüften
  • Wände, Fenster etc. vernünftig dämmen
  • Stoßlüften
  • Heizungsanlage regelmäßig vom Fachmann prüfen lassen
Stromkosten © gourmecana, stock.adobe.com
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