Stromtarife ohne Grundgebühr … oder doch lieber mit?
In den meisten Fällen besteht der Strompreis aus einem Arbeits- und einem Grundpreis (auch: Grundgebühr). Der Grundpreis bleibt Monat für Monat gleich. Dagegen hängt der in der Einheit Cent pro Kilowattstunde festgelegte Arbeitspreis vom Verbrauch ab. Einige Stromanbieter haben allerdings auch Stromtarife ohne eine Grundgebühr im Angebot. Ob sie sich im Vergleich zu Stromtarifen mit Grundgebühr lohnen, ist allerdings keineswegs gewiss.
Welche Rolle spielt die Grundgebühr?
Mit dem Arbeitspreis eines Stromtarifs zahlt man für den Stromverbrauch, sodass gilt: Je weniger Strom man verbraucht, desto geringer wird die zu zahlende Summe. Dagegen bleibt der verbrauchsunabhängige Grundpreis immer gleich. Liegt er beispielsweise bei zehn Euro/Monat, zahlt man 120 Euro/Jahr, ob man jährlich 1.000 oder 5.000 Kilowattstunden verbraucht. Der Grundpreis wird für Aufgaben wie die Zählerwartung und die Nutzung des Stromnetzes berechnet.
Stromtarif mit/ohne Grundgebühr: Beispielrechnungen
Für ein realistisches Beispiel sollen folgende Bedingungen gelten:
- Ein 3-Personen-Haushalt verbraucht 3.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr,
- der Arbeitspreis eines Stromtarifs liegt bei 30 Cent pro Kilowattstunde,
- die Grundgebühr beträgt 10 Euro/Monat.
Dann kommen man innerhalb eines Jahres auf einen Arbeitspreis von (3000 x 0,3) 900 Euro. Die Grundgebühr summiert sich auf (12 x 10) 120 Euro, sodass sich aus Grundgebühr und Arbeitspreis insgesamt 1.020 Euro ergeben. Natürlich wäre es schön, wenn die Grundgebühr wegfallen würde. In diesem Beispiel würde man für den Stromtarif ohne Grundgebühr nur die 900 Euro zahlen. Das Ganze hat jedoch einen Haken.
Der Arbeitspreis ist bei Stromtarifen ohne Grundpreis tendenziell höher als bei Tarifen mit Grundpreis. Das leuchtet schnell ein: Schließlich haben auch Anbieter der Stromtarife ohne Grundgebühr nichts zu verschenken. Beachten sollte man: Im oben genannten Beispiel würde bereits ein leicht erhöhter Arbeitspreis von 0,34 Cent/KWh die Verbrauchskosten auf 1.020 Euro/Jahr steigern. Dass die Grundgebühr wegfällt, hätte dann bei demselben Stromverbrauch pro Jahr keinerlei Einfluss auf die Gesamtkosten. Bei einem Arbeitspreis von 0,35 Cent/KWh wären sie sogar höher als im Beispiel.
Lohnen sich Stromtarife ohne Grundgebühr?
Grundsätzlich gilt: Je geringer der abzurechnende Stromverbrauch ist, desto eher lohnen sich Stromtarife ohne Grundgebühr. Manche Experten empfehlen solche Tarife deshalb vor allem für kleine Verbrauchsstellen wie etwa elektrifizierte Ferienhäuser. Aber Achtung: Manchmal wird bei einem Stromtarif ohne Grundgebühr ein Mindestverbrauch berechnet, selbst wenn man tatsächlich weniger Strom verbraucht.
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