Stromverbrauch senken – Sparen ist leichter als gedacht
Waschmaschine, Trockner, TV-Gerät und Computer – die Zahl der elektronischen Geräte, die in deutschen Haushalten genutzt werden, steigt seit Jahren stetig. Damit steigt natürlich auch der Stromverbrauch an. Zugleich steigen auch die Strompreise seit Jahren immer weiter. All diese Faktoren haben zur Folge, dass die Kosten für den Stromverbrauch deutsche Haushalte massiv belasten. Sowohl die monatlichen Abschlagszahlungen sind für viele Haushalte heute eine echte Belastung als auch die Jahresendabrechnungen, die oftmals Forderungen mit massiven Nachzahlungen beinhalten. Allerdings gibt es etliche Einsparmöglichkeiten beim Stromverbrauch, mit denen sich die finanzielle Belastung durch Stromkosten reduzieren lassen.
Stromverbrauch – welche Faktoren beeinflussen diesen
Die Höhe des Stromverbrauches pro Haushalt hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:
- Zunächst einmal ist sie natürlich abhängig davon, wie viele Personen in einem Haushalt leben. In der Regel steigt der Stromverbrauch pro Haushalt mit jedem zusätzlichen Bewohner. Andererseits ist der Pro-Kopf-Stromverbrauch in Mehrpersonenhaushalten geringer als im Einpersonenhaushalt. Der Grund liegt darin, dass im Mehrfamilienhaushalt Geräte wie Kühlschrank, Gefrierschrank und Co. von mehreren Personen gemeinsam genutzt werden.
- Der zweite Faktor, der den Stromverbrauch eines Haushaltes beeinflusst, ist die Art der Wohnung: In der Regel ist der Stromverbrauch im Einfamilienhaus höher als in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Der geringere Stromverbrauch in Mehrfamilienhäusern ergibt sich aus der Tatsache, dass dort Stromkosten für Außenbeleuchtung, Garage und Co. auf mehrere Parteien aufgesplittet werden.
- Der dritte Faktor, der den Stromverbrauch maßgeblich beeinflusst, ist die Art der Warmwasserbereitung sowie die Art der Heizung: Werden Warmwasser und vielleicht auch noch die Heizung mit Strom betrieben, so erhöht dies den Stromverbrauch erheblich.
Diese drei Faktoren sind gar nicht oder aber nur schwer zu verändern. Es gibt jedoch noch eine weitere Stellschraube, um den Stromverbrauch zu senken: Und zwar die Art und Anzahl der Elektrogeräte im Haushalt sowie deren Art der Nutzung.
Stromsparen – Neukaufkauf von Geräten oder effizienter Betrieb
Die einfachste Möglichkeit, beim Betrieb der Haushaltsgeräte sowie anderer elektronischer Geräte Strom zu sparen, ist auf energieeffiziente Geräte zu setzen. Allerdings ist es aus mehreren Gründen unrealistisch, auf einen Schlag alle elektronischen Geräte im Haushalt neu zu kaufen: Einerseits bedeutet dies einen enormen finanziellen Aufwand. Andererseits benötigen die Herstellung sowie die Verschrottung von Elektrogeräten auch stets Strom und bedeuten eine Belastung für die Umwelt.
Sinnvoller ist es daher, zunächst einmal zu analysieren, welche elektronischen Geräte im eigenen Haushalt den größten Anteil am Stromverbrauch ausmachen und damit auch das größte Einsparpotential haben. Hierzu werden spezielle Stromverbrauchsmessgeräte genutzt. Diese werden in die Steckdose eingesteckt, über die das jeweilige Gerät betrieben wird.
Alternativ kann man sich an statischen Werten orientieren, die einen Aufschluss darüber geben, bei welchen Geräten sich der Umstieg auf energieeffizientere Geräte besonders bemerkbar macht:
- Heizungspumpe
- Wäschetrockner
- TV, PC, Drucker, Router
- Herd und Backofen
- Beleuchtung (Leuchtmittel)
- Gefrierschrank
- Spülmaschine
- Kühlschrank
- Waschmaschine
- Kleingeräte wie Staubsauger
Wer sich für den Neukauf eines elektronischen Gerätes entscheidet, sollte auf die EU-Effizienzlabel achten. Mit diesem Label wird europaweit der Energieverbrauch von Elektrogeräten gekennzeichnet. Die Label reichen aktuell von A+++ bis D und jedes Elektrogerät muss mit einem solchen Label versehen sein.
Eine weitere Möglichkeit zum Stromsparen besteht darin, konsequent darauf zu achten, dass Geräte nicht unnötig im Stand-by Modus laufen. Denn dies verbraucht ebenfalls enorm viel Strom. Erleichtert wird dies durch die Verwendung einer so genannten Master-Slave-Steckdosenleiste, welche im Ruhezustand des Hauptgerätes auch die dazugehörigen Nebengeräte ausschaltet.
Stromspartipps – kleine Tricks mit großer Wirkung
Neben dem Austausch von elektronischen Geräten gibt es noch zahlreiche Tipps und Tricks wie sich durch einen bewussten Gebrauch der Geräte Strom sparen lässt:
Kühlschrank und Tiefkühler
- Kühlschränke und Tiefkühler nicht zu weit herunterkühlen. Dies ist nicht förderlich für die Lebensmittel und macht einen deutlichen Unterschied in Bezug auf den Stromverbrauch.
- Türen möglichst selten und dann nur kurz öffnen. Darauf achten, dass die Türen richtig geschlossen werden.
- Niemals die Lüftungsöffnungen von Tiefkühler oder Kühlschrank abdecken.
- Vereiste Kühlschränke und Tiefkühler sofort abtauen.
Spülmaschine
- Schon beim Kauf auf die richtige Größe des Gerätes achten.
- Spülmaschine erst dann anstellen, wenn diese voll ist.
- Auf Vorspülen verzichten.
- Möglichst das Kurz- oder Sparprogramm nutzen, wenn der Verschmutzungsgrad dies zulässt.
Herd und Backofen
- Wer beim Kochen einen passenden Deckel verwendet, spart Strom und damit Kosten.
- Nicht zu viel Wasser für das Kochen oder Schmoren verwenden, da sonst unnötig zu viel Energie aufgewendet werden muss.
- Vorheizen sollte so selten wie möglich eingesetzt werden. Stattdessen lieber den Backofen früher ausschalten und die Restwärme nutzen.
Wäschetrockner
- Wäsche immer gut in der Waschmaschine schleudern und so vortrocknen, bevor diese im Wäschetrockner getrocknet wird.
- Stets den Wäschetrockner so voll machen, wie es das Fassungsvermögen zulässt.
Waschmaschine
- Die Waschmaschine stets voll machen.
- Den Vorwaschgang nur dann verwenden, wenn dies wirklich notwendig ist.
- In den meisten Fällen reicht es, Wäsche mit 30 oder 40 Grad zu waschen. Aus hygienischen Gründen sollte die Waschmaschine in regelmäßigen Abständen bei 60 Grad laufen.
Beleuchtung
- Austausch von alten Leuchtmitteln auf energiesparende Leuchtmittel wie LED.
- Lampen nur dort anschalten, wo diese benötigt werden.
- Deckenfluter nur mit LED-Leuchtmitteln betreiben.
- Bewegungsmelder und Sensoren verwenden, damit Lampen im Außenbereich oder im Flur nur dann angehen, wenn dies notwendig oder sinnvoll ist.
TV, Computer und Co.
- Computer sollten so eingestellt werden, dass sie nach spätestens 15 Minuten in den Ruhezustand gehen.
- Insbesondere bei längerer Abwesenheit sollte der Stecker von Computer und Co. gezogen werden, da diese Geräte auch im ausgeschalteten Zustand Strom ziehen.
- Geräte ausschalten, statt diese in den Stand-by Modus stellen, wenn sie nicht benutzt werden.
Warmwasseraufbereitung
- Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Warmwasser mit Strom aufzubereiten – entweder mit Durchlauferhitzern oder mit Warmwasserspeichern. Durchlauferhitzer verbrauchen weniger Strom. Bei einer Neuanschaffung sollte daher stets ein Durchlauferhitzer gewählt werden.
- Der Einsatz von Sparduschkopf und Durchflussbegrenzer bei den Wasserhähnen reduziert nicht nur den Wasserverbrauch, sondern damit auch den Stromverbrauch.
Stromkosten senken durch Wechsel des Stromanbieters
Seit der Liberalisierung des Strommarktes gibt es eine Vielzahl von Stromanbietern, zwischen denen der Verbraucher wählen kann. Ein Wechsel zu einem anderen Stromanbieter ist nicht nur einfach, sondern kann auch eine Menge Geld sparen. Denn der Wettbewerb unter den Stromanbietern hat auch dazu geführt, dass die Anbieter gerade für Neukunden interessante Angebote machen.
Ein Vergleich lohnt sich daher in jedem Fall. Und das Wechseln ist denkbar einfach. Alles, was man benötigt, um bei einem Vergleichsportal nach einem passenden Angebot zu suchen, sind folgende Informationen:
- Jahresverbrauch
- PLZ
- Wohnfläche in Quadratmetern
Extraspartipp
Die effektivste Möglichkeit, Strom einzusparen, ist tatsächlich der Austausch alter „Stromfresser“ und die Anschaffung neuer energiesparender Elektrogeräte.
Dies ist mit hohen Kosten verbunden. Allerdings gewähren etliche Kommunen und lokale Energieversorger Zuschüsse und Fördermittel, um einen Anreiz zur Anschaffung neuer engerieeffizienter Elektrogeräte zu bieten.
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